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Cicerone in und um Neapel: nach Romanelli, Marzullo, del Ré, Paolini, Vasi e[t]c. ; mit Steindrücken (3. Band) — Leipzig: F. A. Brockhaus, 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.53368#0107
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ausfliegen. Die Straße iſt auf beiden Seiten mit
hochſtämmigen Zitterpappeln beſetzt, und bildet mit
den dicken Rebengehängen eine ſchattige, anmuthvolle
Allee. Links erhebt ſich mitten in den Feldern ein
Hügel in abgeſtumpfter Kegelform mit einer Vertie—
fung am obern Abſchnitte, welche ihn zu einem aus⸗
gebrannten Krater ſtempelt.

Außer den Bagnuoli läuft die Straße längs dem
Geſtade hin. Rechts zieht ſich die Montagna delle
Brecce (Mons olibanus, Monte Spino) zur Solfa—
tara hinüber, ein nicht ſehr bedeutender Bergrücken,
welcher aus uralten Lavamaſſen aufgeſchichtet iſt.
Man wird verſucht, die Solfatara für den Herd zu
halten, welcher dieſe Laven ausgoß; bei genauerer
Unterſuchung erſcheint ſie aber zu jung dafür. Die
antike Krateröffnung muß zwiſchen ihr und dem Oli—
bano aufgebrochen ſeyn.

Die Römer durchbohrten den Berg für ihre
Waſſerleitung, welche ſich vom Fluße Serino bis zur
Piscina mirabile erſtreckte. Man findet viele Spu⸗
ren von ihr.

Pozzuoli liegt nun vor den Augen des Ankömm—
lings nach einigen Straßenwindungen da. Die an—
tike Stadt Puteoli verbirgt dem Forſcherauge ihr Al—
ter, wie eine eitle Matrone. Alte und neue Ge—
ſchichtſchreiber ſind über dieſen Punkt uneinig. Drei
Epochen ſind in jener Beziehung 8 Grün⸗
 
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