Der Prediger Salomo. 4zr
nicht das Brod der Trägheit. 28 Ähre Kinder stehen auf und preisen sie gluckse»
lkg : auch ihr Manu, und er lobet sie. 29. Viele Töchter haben tugendhaft ge»
handelt, aber du übertrifft sie alle. Zo. Gunst ist betrüglich und Schönheit ist
eitel, eine Frau, die den Herrn fürchtet, die soll man preisen. ZI. Gebt
ihr von der Frucht ihrer Hande, und lasset ihre eigene Werke sie in den Thoren
preisen.
Ecclesiastes genannt.
Jnnhalt.
Salomo der Verfasser dieses Büchs sei), erhellet sogleich aus dem Anfang desselben,
der also abgcfaßt ist: die Worte des Predigers, des Sohnes Davids, 'des
Königs von Jerusalem (1). Die Absicht desselben geht dahin, die Eitelkeit aller irrdi»
schen Dinge deutlich vor die Augen zu legen (2). Aus diesem Grunde macht der Verfasser
die
V 28. Ihre Kinder stehen auf, oder ihre Söhne kommen in die Höhe, indem
sie von ihr wohl sind erzogen und zu allem Guten angeführet worden.
V 29. Viele Töchter haben tugendhaft gehandelt« s. w. Andere übersetzen?
Viel Töchter bringen Reichthum. Wird diese ttebersetzung angenommen, so wird ver-
muthlich auf die Gewohnheit der Morgenländer gezielct, nach welcher der Bräutigam die
Braut von den Eltern kaufen mußte. E. Eskuchens Erläuterungen i. B. S. 393. u. f.
Der Verfasser will also so viel sagen': Ob gleich grosser Reichthum in das Haus kommt,
wenn man viele Töchter verheurathen kann: so bringt doch eine kluge und häußliche Frau
Mehr Nutzen, als diese.
(1) In den neuern Zeiten hak Grotius dem Salomo dieses Buch abgesprochcn, und
solches einem andern später» Schriftsteller nach der babylonischen Gefangenschaft zugeeignet, der
seiner Meynung nach nur Salomons Namen gebraucht, um unter der Person eines so glück»
stchen und weisen Königes, desto nachdrücklicher von der Eitelkeit aller menschlichen Glückselig-
keit reden zu können. Herr Hofrath Michaelis widerlegt diese Meynung des Gvvtius in
der Vorrede zur ersten Ausgabe seiner poetischen Ucbersetzung des Predigcrbuches Salomons;
Mmmt sie aber in der zweyten Ausgabe dieses Buches selbst an. Der Hauptgrund der diesen
Gelehrten ehehin bewogen hat, dem Salomo dieses Buch zuzueignen, nemiich die Uebereinstim-
rnung der Schreibart des Predigerbuches mit den Sprüchwörtern scheinet mir so wichtig zu
stpn, baß niemand seiner neuern Meynung so leicht beyfallen wird. Herr D. Semlev (in
aä Iiwerpr. V. 1.) urtheilet, daß die Schrift dem Character Salomons gar an,
gemessen fty; doch ist er nicht gewiß, ob er den Salomo selbst , oder einen später» Scriben-
ten, für den Verfasser derselben halten soll.
(2) Nicht nur dieses ist seine Absicht, die Nichtigkeit desjenigen Vergnügens, welches die
N 2 meiste»
nicht das Brod der Trägheit. 28 Ähre Kinder stehen auf und preisen sie gluckse»
lkg : auch ihr Manu, und er lobet sie. 29. Viele Töchter haben tugendhaft ge»
handelt, aber du übertrifft sie alle. Zo. Gunst ist betrüglich und Schönheit ist
eitel, eine Frau, die den Herrn fürchtet, die soll man preisen. ZI. Gebt
ihr von der Frucht ihrer Hande, und lasset ihre eigene Werke sie in den Thoren
preisen.
Ecclesiastes genannt.
Jnnhalt.
Salomo der Verfasser dieses Büchs sei), erhellet sogleich aus dem Anfang desselben,
der also abgcfaßt ist: die Worte des Predigers, des Sohnes Davids, 'des
Königs von Jerusalem (1). Die Absicht desselben geht dahin, die Eitelkeit aller irrdi»
schen Dinge deutlich vor die Augen zu legen (2). Aus diesem Grunde macht der Verfasser
die
V 28. Ihre Kinder stehen auf, oder ihre Söhne kommen in die Höhe, indem
sie von ihr wohl sind erzogen und zu allem Guten angeführet worden.
V 29. Viele Töchter haben tugendhaft gehandelt« s. w. Andere übersetzen?
Viel Töchter bringen Reichthum. Wird diese ttebersetzung angenommen, so wird ver-
muthlich auf die Gewohnheit der Morgenländer gezielct, nach welcher der Bräutigam die
Braut von den Eltern kaufen mußte. E. Eskuchens Erläuterungen i. B. S. 393. u. f.
Der Verfasser will also so viel sagen': Ob gleich grosser Reichthum in das Haus kommt,
wenn man viele Töchter verheurathen kann: so bringt doch eine kluge und häußliche Frau
Mehr Nutzen, als diese.
(1) In den neuern Zeiten hak Grotius dem Salomo dieses Buch abgesprochcn, und
solches einem andern später» Schriftsteller nach der babylonischen Gefangenschaft zugeeignet, der
seiner Meynung nach nur Salomons Namen gebraucht, um unter der Person eines so glück»
stchen und weisen Königes, desto nachdrücklicher von der Eitelkeit aller menschlichen Glückselig-
keit reden zu können. Herr Hofrath Michaelis widerlegt diese Meynung des Gvvtius in
der Vorrede zur ersten Ausgabe seiner poetischen Ucbersetzung des Predigcrbuches Salomons;
Mmmt sie aber in der zweyten Ausgabe dieses Buches selbst an. Der Hauptgrund der diesen
Gelehrten ehehin bewogen hat, dem Salomo dieses Buch zuzueignen, nemiich die Uebereinstim-
rnung der Schreibart des Predigerbuches mit den Sprüchwörtern scheinet mir so wichtig zu
stpn, baß niemand seiner neuern Meynung so leicht beyfallen wird. Herr D. Semlev (in
aä Iiwerpr. V. 1.) urtheilet, daß die Schrift dem Character Salomons gar an,
gemessen fty; doch ist er nicht gewiß, ob er den Salomo selbst , oder einen später» Scriben-
ten, für den Verfasser derselben halten soll.
(2) Nicht nur dieses ist seine Absicht, die Nichtigkeit desjenigen Vergnügens, welches die
N 2 meiste»