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Nelson, Samuel [VerfasserIn]; Panzer, Georg Wolfgang [ÜbersetzerIn] [Hrsg.]; Pfeiffer, August Friedrich [VerfasserIn von ergänzendem Text] [Hrsg.]; Walther, Wolfgang [Verlag] [Hrsg.]
Samuel Nelsons der heiligen Schrift Doctors antideistische Bibel das ist die heilige Schrift des alten und neuen Testaments: mit Anmerkungen und Erklärungen erläutert wodurch die schweren Stellen entwickelt, die unrechten Uebersetzungen verbessert, und die in dem Worte der Wahrheit vorkommenden Scheinwidersprüche mit einander vereiniget sind (8. Theil): welcher die Sprüche, den Prediger, und das hohe Lied Salomonis nebst einer Abhandlung über die Musik der alten Hebräer enthält — Erlangen, 1778 [VD18 90783344]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49041#0140
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Der Prediger Salomo. Cap. 9, rr -18. C. ro, r.

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gen, noch auch die Gunst der Gelehrten, sondern allen diesen Zeit und Zufall wie»
verfahrt. 12. Denn der Mensch weiß auch seine Zeit nicht, wie die Fische, die mit ei»
mm bösen Netze gefangen werden, und wie die Vögel, die in der Schlinge gefan»
gen NM'deu: so werden die Menschenkinder verstrickt in einer bösen Zeit, wenn
dieselbe sie plötzlich überfallt. IZ. Diese Weisheit habe ich auch gesehen unter der
Sonne, und sie schien mir groß zu seyn. 14. Es eine kleine Stadt, und
wenig Menscheninderseiben: und ein grosser König kam wider sie, und belagerte
sie, und bauete grosse Bollwerke wider sie. IZ. Nun ward darinnen ein armer
weiser Mann gefunden, der die Stadt durch seine Weisheit erlösete; aber kein
Mensch gedachte desselben armen Mannes. 16. Da sprach ich, Weisheit ist besser
als Starke, obschon die Weisheit des Armen verachtet war, und seine Worte nicht
gehöret wurden. 17. Die Worte eines weisen Manns werden in Ruhe gehöret,
mehr als das Geschrey desienigen, der unter Narren herrschet. I F. Weisheit ist
besser als die Kriegswaffen: aber em einiger Sünder verderbt viel Gutes.

Das io. Capitel.
r. Eine Fortsetzung des Lobes der Weisheit, welcher die Thorheit entgegen gesetzet wird. r6.
Von der Ueppigkeit. ^8- Von der Faulheit. 20. Wie man von Königen denken soll.

T

odte Fliegen machen, daß die Salbe des Apotheckers einen stinkenden Dampf aus»
dunsten: also thut ein wenig Thorheit einem Mann, der wegen Weisheit und

Ehre

V. 12. Denn der Mensch weiß auch
seine Zeit Nicht U s. w. Kein Mensch kann
alle die Zufälle vorher sehen, die ihm bevor ste-
hen , noch weniger die Zeit seines Todes. Die-
ser überfällt ihn unvermuthet, wenn er so we-
nig daran gedenkt, als die Fische oder Vögel,
an das Netz oder an den Strick, womit man
sie fängt. Ja wie diese gefangen werden, in-
dem sie Whig fliegen oder schwimmen: so ver-
gehen die Menschen durch eben die Rathschlage
und Handlungen, woher sie den größten Vor-
theil erwarteten.
V. i7- Die Worte eines Weisen u.
s. w. Die Lehren geringer aber weiser Leute

verdienen, wen» sie mit Gelassenheit und ohne
Geräusche ausgesprochen werden, eine viel grös-
sere Aufmerksamkeit. Sie finden auch, wen«,
sie ein von Leidenschaften und Hochmuth besrey«
tes Gemüth antreffen, viel mehr Eingang und
haben mehr Nachdruck, als das Geschrey und
der gebieterische Ton eines Thoren.
V. 18. Aber ein einziger Sünder u.
s. w. (26) Wie durch die Klugheit eines ei-
nigen , viele erhalten werden können, so kann,
auch der Fehler eines einzigen Mannes, viele
andere in das Verderben stürzen.
V. 1. Todte Fliegen macken, daß die
Salbe kl, s. W. Wie todte Fliegen, die doch
nur

auch gar oft unzulänglich ist, und am Ende doch alles auf Gott ankommt. Alle äusserliche
Umstände sind unter Gottes Regierung. Der Menschen Wohlergehen kommt nicht auf ihr
Vermögen, oder auf ihre Bemühung an, sondern auf Gottes Rath und Hülfe.
(26) Andere übersetzen: Und ein irrendes verdirbt viel Gutes. Eie verstehen
darunter inen Unweisen, der in seinen Anschlägen irret und das Ziel verfehlet. Dieser ver-
dirbt, od.r verhindert dadurch das Gute, und bringt alles in Verwirrung.
 
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