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Das neue gelehrte Europa — 14.1758

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[I. - XXI.]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22564#0114
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;86 Geschichte
sich alles Wortwechsels, welcher ihn nur würde er-
hitzet haben, und ermahnte ihn, sein Griechisch, wo-
von er sein ehrliches Brod gewinnen könnte, gel-
tend zu machen. Es geschähe nicht anders, als mit
vieler Mühe, daß er seine Metaphysik beschränkte;
doch theils aus Ehrfurcht vor dem Herrn Profes-
sor , theils durch dessen Standhaftigkeit, sich nie mit
ihm einzulassen, kam er dahin, daß er ihm bey-
nahe gänzlich nichts mehr davon vorsagte.
Da seine Geschicklichkeit in der griechischen Spra-
che bekannt geworden war, bekam er verschiedene
Lehrlinge, und dasjenige, so er mit seinen gegebe-
nen Stunden verdiente, setzte ihn in einen so guten
Zustand, als er es wünschen konnte. Einfältig in
seiner ganzen Lebensart, hatte er sehr wenig von-
nöthen, er nahm feine Wohnung bey gemeinen
Leuten, welche für ihn sorgten und ihn mit gerin-
gen Kosten unterhielten. Sein Hang zum Grie-
chischen ward endlich herrschend; er brachte seins
Zeit mit Lehren derselben, oder mit Lesung darinn
geschriebener Bücher zu. Doch nicht, daß er seiner
lieben Metaphysik die Freundschaft gänzlich sollte
aufgesagt haben: das war ohnmöglich. Er un-
terredete sich sehr gerne darüber mit allen denen,
welche die Höflichkeit hatten, sich mit ihm darüber
zu unterhalten, und ließ zuweilen einige kleine Bro-
cken davon, jedes mal von einigen Zeilen, welche
er acomos nannte, ausfliegen. Hier ) achte
derselben, welche in den Berlinischen französischen
Zeitungen des Jenners 1755 zum Vorschein kamen.
l. Nichts
 
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