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des Herrn Cornelius Cayley. 959
daß diese Freymüthigkeit im Reden eine schöne Ge-
legenheit zur Erbauung an die Hand gab, und
meine Zuhörer schienen dieses auch also bey sich ge-
wahr zu werden. Mein Text war aus i Joh.
IV, io. genommen: darinnen (so heißet es da-
selbst) stehet die Liebe, nicht, daß wir Gott
geliebet haben, sondern daß er uns geliebet
hat, und gesandt seinen Sohn zur Versöh-
nung für unsere Sünden. O! glückselig sind
diejenigen, welche aus diesen Worten eine geistliche
Speise durch einen lebendigen Glauben empfangen
können. Diese, diese allein werden recht lernen,
was es zu sagen sey, Gott lieben, und stch ein-
ander lieben.
Des andern Morgens reifete ich früh von Hap
weg, damit ich noch desselben Abends an das neue
Fehr, wo man die Reifenden über einen Arm der
See, welcher die Küsten von Wallis und England
von einander scheidet, fetzet, kommen möchte. Nach
einer sehr langen Tagreife längste ich des Abends
an die Herberge nach der Wasserfeite zu, wiewohl
ganz ermüdet und abgemattet, an. Weil das
Haus damals fehr voll war, konnte ich kein Bette
zum Schlafen bekommen. Ich war alfo, unge-
achtet meiner großen Ermüdung genöthiget, einen
guten Theil der Nacht über auf einer Tafel zu schla-
fen, welches mir aber damals sehr übel zu statten
kam: Doch vor anbrechenden Morgen bekam ich
noch in einem Bette, neben einen Bedienten, ei-
nen Platz. Ohngefehr um acht Uhr des Morgens
giengen wir zu Schiffe und unter Seegel nach
Ppp 5 der
 
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