Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Neue Sammlung der merkwürdigsten Reisegeschichten, insonderheit der bewährtesten Nachrichten von den Ländern und Völkern des ganzen Erdkreises (Band 2) — Frankfurt, Leipzig: Van Düren, 1749

Citation link:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/neue_sammlung_merkwuerdigsten_reisegeschichten_bd2/0429
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
*

En
I
g
fh/
I
M
Gah.

Wbaxg
11
ahtht
U
Mhm
Dit
Iſſü
S

cbl/

EE

MW
ſ .
1
ildet
II

0

10
DM
1U

10
*
L
41
Mſtt
10
Oah



See Moris.
ris ſeinen gewoͤhnlichen Wohnſitz, die Stadt Memphis, ausgezieret hatte, war
auch gemeldter See, welcher von ihm den Namen fuͤhrte, nicht weniger beruͤhmt.

ten in dieſem See war eine Inſel,

VIII. abſehn Von den aͤgyptiſchen Staͤdten Gebaͤnden ꝛt. 389
antraff, als ſolche Vorſtellungen, welche dem Cambyſes ſo verachtlich und

lacherlich vorgekommen „ daß er, bey dem Anblick der Bildſeule des Vul-

cans und der uͤbrigen Gottheiten, die den romten voer Swergen ahn-

— ſahen, derſelben oͤffentlich ſpottete (29). 2 . —

C. 39. Nach Acanthus welche Stadt nhe b Mempfhis gech e See Mo/
Mittag lag, und beſonders wegen eines Tempels des Oſiris und eines ris.
Hains der thebaiſchen Acantha beruͤhmt war ), kommt man zu dem
Auſer denen vortrefflichen Gebaͤuden, womit der Koͤnig Moͤ⸗

Dieſer See war von einer ſo auſerordentlichen Groͤſe, daß er hinlaͤnglich war, ſo

viel Waſſers einzunehmen „ als bey doͤrren Jahren noͤthig war, die Felder

bis an die aͤuſerſten Gegenden des Reichs, vermittelſt der Waſſerkuͤnſte und
Leitungen „ daraus zu waͤſſern. Daher auch die Reiſenden des Alter-

thums, durch den Anblick dieſes Wunders eines unſaͤglichen Fleiſſes und Kunſtes

ganz in Erſtaunen geſetzet wurden. Nicht weniger hatte Moͤris auch bey
Verfertigung dieſes Werks ſeine Abſcht vornehmlich mit darauf gerichte .

daß„ weil die Ueberſchwemmungen des Nils zuweilen ſo gros waren, dasß

die Gewäaͤſſer zum Schaden der Felder an manchen Orten ſtehen blieben,
ſolche in dieſen groſen Behalter geleitet wurden. Wenn man glaubte dab
die Ueberſchwemmung dieſes Fluſſes zu ſtark und ſchädlich ſeyn moͤgte, ſo
wurden die Schleuſen eroͤffnet und die Fluthen dadurch abgelaſſen. Mit-
die ungefaͤhr eine Meile im Um-
kreis gehabt haben, und auf welcher zwey praͤchtige Pyramiden ſtunden?
davon aber itzo nichts mehr zu ſchen ſeyn ſol 6599.‚ Dieſer See iſt nicht
nur

4⁰9 3 In Memphis ol auch ein be-
rühnter Tempel des Serapis geſtanden
Das Bild dieſes Goͤtzen ſoll in

haben.
klein Aſien ſehr kuͤnſtlich verfertiget „ unter
der Regierung des Ptolemaͤus Soter in
Aegypten gebracht, und mit ſo viel Hochach-
tung daſelbſt aufgenommen worden ſeyn, daß

man den Serapis ohne Anſtand der goͤttli-
chen Verehrung wuͤrdig geachtet, und ihm

einen eigenen Tempel aufgebauet hat. Die
Aegypter ſollen unter dieſem Goͤtzenbild
uͤberhaupt die gantze Natur, insbeſondere
aber den Pluto/ als die unterirdiſche Gott-



heit angebetet haben. Weil nun aus

dem jetzt angefuͤhrten erhellet „daß dieſe

Abgoͤtterey ſpat eingefuͤhret worden, und
zwar aus einem fremden Land in Aegy-
pten gekommen iſt; ſo wollen wir uns

damit nicht laͤnger aufhalten, ſondern den
Leſer zu des Abt Banier Wuychologie torn. 2.

P· 344 u. d. f. verweiſen.
(30) Sonſt ſol man heutiges 846

noch verſchiedene, wiewohl nicht · ſonder-

lich erhebliche Truͤmmer von Tempeln, Grab-

moͤlern und einigen Aadern Abbildungen

von

De) Cellar: tom. 2. p. 810.

— 9——— — —— —

C
 
Annotationen