rzL* HI- Abhand!. VondenHülfsmitteln die Götterfabeln zu erklären.
Die ersten Geschichtschreiber haben demnach die alte Ucberlieferung zum Weg-
weiser gehabt (6) : allein, weil die ersten Wahrheiten eines Theils in Vergessenheit
gerathen, andern Theils aber mit dem Jrrthum vermischet worden sind; so hat
man die meisten fabelhafte Historien auf die wahrhafte Geschichte gegründet.
Allein, es mag nun seyn, daß wenig rechtschaffene Manner die Kenntniß der
Wahrheit zu erhalten, und in der Liebe zur Tugend zu verharren, gefuchet; oder
daß ganze Völker in die Unwissenheit des wahren GOttes gestürzet, und, wie man
weis, einer allgemeinen Verderbniß überlassen worden: so glauben wir, bisher genugsam
angezeiget zu haben, daß in jedem Land, von allem was darin sich zugetragen hat, ge-
wisse Merkmäler übrig und im Andenken geblieben sind. Die ersten Geschichtschrei-
ber haben sich derselben bedienet, um uns den Ursprung, die politische Verfassung,
die Religion und die Kriege, verschiedener Völker zu lehren, und, um daraus dieje-
nige Bücher zu verfertigen womit sie uns bereichert haben.
Unter allen denenjenigen Schriftstellern des heidnischen Alterthums, welche mit
dem grösten Nutzen und Vergnügen gelesen werden können, ist, ohne Widerspruch,
dem Homer der Vorzug zuzuschreiben. Und, ob man schon in seinen hinterlassenen
Schriften viele Götterfabeln antrifft: so verdienet er doch, daß man sich die Mühe
gibt, die Gründe seiner Nachrichten und Götterfabeln zu erforschen. Wir werden
demnach, nicht nur in dieser Einleitung einige allgemeine Anmerkungen hiervon mit-
theilen, sondern auch am Ende des gegenwärtigen Bands, umständlich von diesem
Vergötterten Schriftsteller handeln.
Knechtschaft, fast alle Menschlichkeit ausgezogen
hatten. Man darf sich eben nicht wundern /
daß sie an der herrschenden Landesreligion einen
Geschmack gefunden; indem dieselbe ihrer Ge-
mütsart gleichförmig war, und ihren Neigun-
gen schmeichelte. Moses, der sich genöthiget sah,
dieselbe aus dem Abgrund dieses Verderbens her-
aus zu ziehen , erinnerte sie an ihren vortrefflichen
Ursprung, und an die herrliche Verheisungen,
welche GOtt ihren Vatern gethan hatte. Die
Wichtigkeit eines solchen Werks, gab ihm Gele-
genheit , die Wahrheit aus den Schatten des ent-
ferntesten Alterthums hervor zu ziehen, und de-
nen welche nach ihm geschrieben, dasjenige zu ent-
decken, was sie nur allein von ihm lernen konnten.
(6) Die historische Zeit nimmt ihren Anfang
mit der ersten Olympiade, welche zwey hundert
Jahre nach dem Tod des Salomo, in die Re-
gierung des Azarias, Königs in Juda, fällt.
Man erstehet hieraus, wie viel älter die heilige
Geschichte vor allen andern ist.
B -FL
Wgc-
Die ersten Geschichtschreiber haben demnach die alte Ucberlieferung zum Weg-
weiser gehabt (6) : allein, weil die ersten Wahrheiten eines Theils in Vergessenheit
gerathen, andern Theils aber mit dem Jrrthum vermischet worden sind; so hat
man die meisten fabelhafte Historien auf die wahrhafte Geschichte gegründet.
Allein, es mag nun seyn, daß wenig rechtschaffene Manner die Kenntniß der
Wahrheit zu erhalten, und in der Liebe zur Tugend zu verharren, gefuchet; oder
daß ganze Völker in die Unwissenheit des wahren GOttes gestürzet, und, wie man
weis, einer allgemeinen Verderbniß überlassen worden: so glauben wir, bisher genugsam
angezeiget zu haben, daß in jedem Land, von allem was darin sich zugetragen hat, ge-
wisse Merkmäler übrig und im Andenken geblieben sind. Die ersten Geschichtschrei-
ber haben sich derselben bedienet, um uns den Ursprung, die politische Verfassung,
die Religion und die Kriege, verschiedener Völker zu lehren, und, um daraus dieje-
nige Bücher zu verfertigen womit sie uns bereichert haben.
Unter allen denenjenigen Schriftstellern des heidnischen Alterthums, welche mit
dem grösten Nutzen und Vergnügen gelesen werden können, ist, ohne Widerspruch,
dem Homer der Vorzug zuzuschreiben. Und, ob man schon in seinen hinterlassenen
Schriften viele Götterfabeln antrifft: so verdienet er doch, daß man sich die Mühe
gibt, die Gründe seiner Nachrichten und Götterfabeln zu erforschen. Wir werden
demnach, nicht nur in dieser Einleitung einige allgemeine Anmerkungen hiervon mit-
theilen, sondern auch am Ende des gegenwärtigen Bands, umständlich von diesem
Vergötterten Schriftsteller handeln.
Knechtschaft, fast alle Menschlichkeit ausgezogen
hatten. Man darf sich eben nicht wundern /
daß sie an der herrschenden Landesreligion einen
Geschmack gefunden; indem dieselbe ihrer Ge-
mütsart gleichförmig war, und ihren Neigun-
gen schmeichelte. Moses, der sich genöthiget sah,
dieselbe aus dem Abgrund dieses Verderbens her-
aus zu ziehen , erinnerte sie an ihren vortrefflichen
Ursprung, und an die herrliche Verheisungen,
welche GOtt ihren Vatern gethan hatte. Die
Wichtigkeit eines solchen Werks, gab ihm Gele-
genheit , die Wahrheit aus den Schatten des ent-
ferntesten Alterthums hervor zu ziehen, und de-
nen welche nach ihm geschrieben, dasjenige zu ent-
decken, was sie nur allein von ihm lernen konnten.
(6) Die historische Zeit nimmt ihren Anfang
mit der ersten Olympiade, welche zwey hundert
Jahre nach dem Tod des Salomo, in die Re-
gierung des Azarias, Königs in Juda, fällt.
Man erstehet hieraus, wie viel älter die heilige
Geschichte vor allen andern ist.
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