Diese veralten mit der Saison. Das ästhetische von außen her der Industrie gegeben werden,
Gefühl, das heute befriedigt zu werden verlangt, nur geringen Einfluß, der Großteil der Produktion
beruht auf einer Harmonie zwischen funktioneller bleibt davon unberührt.
Befriedigung, neuen Materialwirkungen, wie sie Die heutige Situation, die die Fabriken ruiniert,
die heutigen technischen Verfahren hergeben da eine Unzahl verschiedener Modelle geschaffen
können, und dem Reiz der Form, wie sie oft bei wird, verlangt unmittelbaren Eingriff. Man muß
wirklich serienreifen Produkten entsteht. direkt in die Industrie steigen, denn wenn man
. die Produktion nicht am Ursprung beeinflußt und
mit Hand anlegt, wird man zu keinen Resultaten
Als wir die vorhandene Möbelproduktion un- gelangen. Schwierigkeiten sind auch dann noch
tersuchten, fanden wir überall Lücken. genügend vorhanden, denn mehr als man meint,
Diese Lücken auszufüllen, übersteigt bei wei- stehen wir heute noch unter der Diktatur des Rei-
tern die Kräfte eines Einzelnen und erfordert eine senden, der glaubt, daß sein Erfolg von der
viel intensivere Berührung zwischen Architekten, großen Auswahl abhänge.
Industrie, Kaufmann, Konsument und wohl auch Dem Wohnbedarfgedanken liegt zu Grund:
dem Theoretiker, der berufsmäßig Überblick über ejn aktiver Sammelpunkt von Entwerfer, Industrie
die ganze Produktion zu haben hat. und Verbraucher zu sein. Wenn auch aus ver-
Wie geht es heute im allgemeinen zu? schiedenen Gründen der Wohnbedarfgedanke
Immer noch produziert die Industrie planlos jn Zürich sich rascher entwickeln konnte, als viel-
von Saison zu Saison, von Fall zu Fall. Liefert der leicht andernorts*), so wollen wir doch nicht ver-
Architekt Papierentwürfe, formale Spielereien, so gessen, daß gleichzeitig und unabhängig von
werden seine Entwürfe ohne Schwierigkeit aus- Zürich in Barcelona von der spanischen Gruppe
geführt werden. Wenn er aber damit nicht zu- der Internationalen Kongresse für Neues Bauen
frieden ist und wirklich unsere Bedürfnisse er- aus gleichen Beweggründen ein ähnliches Unter-
füllen will, so zeigt es sich, daß kein Modell fertig nehmen geschaffen wurde,
geboren wird. Versuche und wieder Versuche .
sind nötig und eine völlig neue Erziehung der
Industrie. Unwillkürlich kommt man dabei zu der Frage:
Man kann vielleicht einwenden, daß die neue welche Rolle fällt der Schweiz zu?
Industrie-Erziehung Aufgaben des Werkbundes Kann ein kleines Land, das niemals in so
oder der Architektenvereinigungen seien. Er- großen Serien fabrizieren kann wie seine Nach-
fahrungsgemäß aber haben die Ratschläge, die barn, heute überhaupt genügend mitsprechen?
*] Wir wissen, daß in verschiedenen anderen Ländern gleichfalls der Wohnbedarfsgedanke verwirklicht wird oder ver-
wirklicht werden soll, so in Holland, Frankreich, Italien, Polen. In der Schweiz gibt es außer in Zürich gleichgerichtete
Betriebe in Basel und in Genf.
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Gefühl, das heute befriedigt zu werden verlangt, nur geringen Einfluß, der Großteil der Produktion
beruht auf einer Harmonie zwischen funktioneller bleibt davon unberührt.
Befriedigung, neuen Materialwirkungen, wie sie Die heutige Situation, die die Fabriken ruiniert,
die heutigen technischen Verfahren hergeben da eine Unzahl verschiedener Modelle geschaffen
können, und dem Reiz der Form, wie sie oft bei wird, verlangt unmittelbaren Eingriff. Man muß
wirklich serienreifen Produkten entsteht. direkt in die Industrie steigen, denn wenn man
. die Produktion nicht am Ursprung beeinflußt und
mit Hand anlegt, wird man zu keinen Resultaten
Als wir die vorhandene Möbelproduktion un- gelangen. Schwierigkeiten sind auch dann noch
tersuchten, fanden wir überall Lücken. genügend vorhanden, denn mehr als man meint,
Diese Lücken auszufüllen, übersteigt bei wei- stehen wir heute noch unter der Diktatur des Rei-
tern die Kräfte eines Einzelnen und erfordert eine senden, der glaubt, daß sein Erfolg von der
viel intensivere Berührung zwischen Architekten, großen Auswahl abhänge.
Industrie, Kaufmann, Konsument und wohl auch Dem Wohnbedarfgedanken liegt zu Grund:
dem Theoretiker, der berufsmäßig Überblick über ejn aktiver Sammelpunkt von Entwerfer, Industrie
die ganze Produktion zu haben hat. und Verbraucher zu sein. Wenn auch aus ver-
Wie geht es heute im allgemeinen zu? schiedenen Gründen der Wohnbedarfgedanke
Immer noch produziert die Industrie planlos jn Zürich sich rascher entwickeln konnte, als viel-
von Saison zu Saison, von Fall zu Fall. Liefert der leicht andernorts*), so wollen wir doch nicht ver-
Architekt Papierentwürfe, formale Spielereien, so gessen, daß gleichzeitig und unabhängig von
werden seine Entwürfe ohne Schwierigkeit aus- Zürich in Barcelona von der spanischen Gruppe
geführt werden. Wenn er aber damit nicht zu- der Internationalen Kongresse für Neues Bauen
frieden ist und wirklich unsere Bedürfnisse er- aus gleichen Beweggründen ein ähnliches Unter-
füllen will, so zeigt es sich, daß kein Modell fertig nehmen geschaffen wurde,
geboren wird. Versuche und wieder Versuche .
sind nötig und eine völlig neue Erziehung der
Industrie. Unwillkürlich kommt man dabei zu der Frage:
Man kann vielleicht einwenden, daß die neue welche Rolle fällt der Schweiz zu?
Industrie-Erziehung Aufgaben des Werkbundes Kann ein kleines Land, das niemals in so
oder der Architektenvereinigungen seien. Er- großen Serien fabrizieren kann wie seine Nach-
fahrungsgemäß aber haben die Ratschläge, die barn, heute überhaupt genügend mitsprechen?
*] Wir wissen, daß in verschiedenen anderen Ländern gleichfalls der Wohnbedarfsgedanke verwirklicht wird oder ver-
wirklicht werden soll, so in Holland, Frankreich, Italien, Polen. In der Schweiz gibt es außer in Zürich gleichgerichtete
Betriebe in Basel und in Genf.
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