Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode (1.1809)

das Färben, Bleichen und Gärben. 283
shre Farbe mehr oder weniger verändert, ater dauerhaf-
ter und weniger der Wirkung äußerer Gegenstände aus-
gesetzt; auch gehet die Verbindung dieser Körper mit den
Farbetheilchen, leicht eine neue Wirkung mit dem zu fär-
benden Zeuge ein: daher der Nutzen des Gründens. Der
Grund macht, daß die Farbe anklebt und sich festsetzt.
Die Beitze besieht meistentheils aus Calzen. Hierzu
gehören: Alaun, Weinstein, Zinnauflösung und Königs-
wasser, Kupfer-Vitriol, Eisen-Vitriol, Zink-Vitriol,
Grünspan, weißer Arsenik und Bleizucker.
Indem diese Beitzmittel etwas Eauerstoffan die Zeug-
Substanz abtreten, so andern sie die Mischung dieser
Substanz ab und vermehren ihre Anziehung zum Pig-
mente, — auch andern sie auf gleiche Weise die Natur
des Pigments um und bringen es zur Gerinnung.
Will man ;. B. Leinwand roth färben, so wird
erst ein Grund aus Z Theilen Alaun, i Theis Dleizucker
und 8 Theilen Wasser bereitet, denen man noch etwas Kreide
züsetzt. Hierbei verbil det sich der Bleikalk des Bleizuckers
mit der Schwefelsäure des Alauns, woraus ein unauf-
lösliches Salz entsteht, welches sich niederschlagt. Die
Alaunerde verbindet sich mit der Essigsäure des Blei-
zuckers ; die Kreide sättigt die überflüssige Säure. Die
esstgsaure Alaunerde ist jetzt leichter zu trennen und ver-
bindet sich leichter mit der Leinwand und mit dem Pig.
mente. Die Essigsäure, welche jetzt frei wird, hat eine
viel geringere Wirkung auf das Pigment, als die Schwe-
felsäure haben würde. Und da die essigsaure Alaunerde
sich nicht krystallisirt, so krümelt, sich der Grund auch
nicht leicht.
Alle harten Wasser taugen zum Färben nicht,
weil die in denselben enthaltenen Salze sich der Auflö-
sung der Farbetheilchen widersetzen, indem sie diese Theile
niederschlagen» Auch setzen sich die in solchem Wasser
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