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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 2.1809

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September
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https://doi.org/10.11588/diglit.48279#0207
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zu Grünenpsan» i8?
schöne Politur, hat diese Spiegel berühmt gemacht, wie
auch der Umstand, daß man sie von außero rdentki-
cher Größe zu liefern im Stande ist, obgleich alle
Spiegelgläser geblasen, und keine gegossen werden.
Vielleicht ist es manchen Lesern dieses beliebten Jour-
nals willkommen, die Vcrftrkigungsart der Spiegel, die
dazu dienenden Oefen und Eerathschaften rc. näher ken-
nen zu lernen. Es ist interessant, zu sehen, wie müh-
sam und umständlich ein Kunstprodukt, eine Möbel her-
vorgebracht wird, die eben so sehr zur Pracht und Be-
quemlichkeit dient, als sie die Eitelkeit des schönen Ge-
schlechts befördert.
Das Glas an und für sich betrachtet, welch eine
angenehme, treffliche Substanz ist esl Ihr fehlt nichts
als die Dehnbarkeit oder Geschmeidigkeit, um sie zum
schönsten aller Kunstprodnkte zu erheben. Aber auch von
einer andern Seite betrachtet, welchen Nutzen schafft es
uns im gemeinen Leben, von der einfachen Fensterscheibe
an, bis auf das Gefäß, worin uns der edle Rebensaft
entgegenblinkt,! Welche höchst wichtigen Vortheile ver-
danken die Wissenschaften, hauptsächlich die Astronomie
und Naturkunde, der Erfindung des Glases! von der
einfachen Linse an, bis auf das künstliche Fernrohr, wel-
ches uns über die Beschaffenheit der Himmelskörper Auf-
schlüsse gibt!

Die Hauptbestandtheile von jedem Glase sind Kie-
selerde und Kali (oder auch Natron). Werden
nämlich diese beiden Körper bei einem hohen Feuersgrade
zusammengeschmolzen, so entsteht die harte, spröde, durch-
sichtige, im Wasser unauflösliche Substanz, dit wir
Glas nennen. Je mehr Kali man anwendet, desto
weicher und schmelzbarer, aber auch desto undurchsichti-
N 2 gee
 
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