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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 2.1809

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September
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https://doi.org/10.11588/diglit.48279#0208
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188 I. Ueber die Spiegel - Fabrikation
ger wird das Glas, und desto weniger widersteht es der
Einwirkung der Sauren.
Die Durchsichtigkeit, die Farbenlosigkeit und Härte
desselben, hangen von der Reinheit und dem Verhaltniß
des Kali und der Kieselerde ab. Nimmt man statt des
Kali nur gemeine Holzasche und gemeinen Sand, so ent-
steht kein weißes, sondern grünes Glas. Zu dem
Kristall- undSpiegelglase müssen diese Destand-
theile möglichst rein sein. In Deutschland bedient man
sich fast auf allen Glashütten als Kali der gereinigten
Potasche; in Frankreich und Italien wird meistens
Natron (mineralisches Laugensalz) dazu angewandt.
Zum weißen Glase kann statt des Kali, auch Glauber-
salz zugrsetzt werden, weil dieses Natron enthält;
so daß man weniger Kali nnd dagegen so viel Glauber-
salz nimmt, daß das Fehlende des Kali ersetzt wird.
Auch dasjenige Glaubersalz, welches auf Amalgamir-
werken gewonnen, und wegen seiner Unreinigkeit wenig
geachtet wird, läßt sich zum Glasmachen benutzen. Es
kann auch Kochsalz vermöge seines Natrvngehalts be-
nutzt werden, wiewohl man es nur statt eines Theils
der Potasche anwenden kann. Daß man auch Glas-
scherben der Glasmasse zusetzt, ist bekannt.
Das Verhaltniß des Kali zur Kieselerde muß durch
Erfahrung bestimmt, und von ersterem nur so viel ge-
nommen werden, als eben nöthig ist, letztere völlig in
Fluß zu bringen. Im Durchschnitt rechnet man auf
4 Theile Sand, Z Lheile gereinigte Potasche.
Außer diesen beiden Hauptsubstanzen werden der
Glasmasse auch noch andere Körper zugesetzt, als Kalk,
Blei-Oxyd, Flußspath rc.
Von dem Kalk darf nur so viel genommen werden,
als das Glas verträgt, ohne eine zu große Sprödigkeit
zu
 
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