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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 2.1809

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November
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https://doi.org/10.11588/diglit.48279#0456
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4-4

V. Neber den Diamant.

ben, welche ebenso viele Prismas verstellen, sie so leb-
haft und brillant alle Farben des Regenbogens spielen.
Die Diamante haben ferner die Eigenschaft, daß sie
im Dunkeln glanzen und phosphorisch werden. An ei-
nem schönen Tage braucht man sie bloß an die Sonne zu
legen, so leuchten sie dann im Finstern. Diese Art, eine
phosphorische Eigenschaft zu erlangen, haben sie jedoch
mit allen Edelsteinen, den Kristallen und einer großen
Anzahl anderer durchsichtiger und dunkler Körper gemein.
Die Diamante sind elektrische Körper durch sich selbst,
d. h. sie werden elektrisch durchs Reiben und erlangen
dadurch die Eigenschaft, leichte Körper an sich zu ziehen.
Die specifische Schwere des weißen Diamants verhalt
sich zur Schwere des destillirten Wassers wie 3,5212 zu i.
Die ausnehmende Harte des Diamants macht seine
Politur unvergänglich. Man glaubte lange Zeit, daß
er auch der Wirkung des Feuers widerstehen könne; aber
das war ein Irrthum. Zahlreiche, von den geschickte-
sten Chemikern angestellte Versuche haben gezeigt, daß der
Diamant, wenn er dem Feuer mit Zutritt der Luft aus-
gesetzt wird, sich verflüchtiget, und daß die Blättchen,
woraus er zusammengesetzt ist, nach und nach verbren-
nen, ohne einen Rückstand übrig zu lassen. Ist hinge-
gen der Diamant gegen den Zutritt der Luft wohl be-
wahrt , so bleibt er auch im stärksten und anhaltendsten
Feuer unversehrt. Es zeigt sich an ihm wenig oder gar
keine Spur von Schmelzbarkeit, ein geringes Aufwallen
an der Oberfläche ausgenommen, wenn er in verschosse-
nen gläsernen Gefäßen der Hitze des Brennpunkts ausge-
setzt wird.
Der schöne Versuch des Hrn. Guy ton de Mor-
de au über die Verwandlung des Eisens in Gußstahl
vermittelst des Diamants, welcher der gemeinen Muth-
rua-
 
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