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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 2.1809

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December
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https://doi.org/10.11588/diglit.48279#0540
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Aov V. Neber die vorrtzeilhafteste Art,
man cs drei mit Lauge bearbeite, es darin weiche, oft
darin Lurchwasche und hernach immer bemüht sei, durch
viel warmes und hernach kaltes Wasser die Lauge völlig
wieder herauszubringen.
Wer die Molken zum Bleichen der ganz feinen
Leinwand anwenden kann und will, wird es mit großem
Nutzen thun, wenn er Folgendes zu beobachten bemüht ist:
1) Wenn die Leinwand, obiger Beschreibung ge-
mäß, nach zweimaliger Laugenweiche wieder auf dem
Bleichplatze 4 — 5 Lage auf jeder Seite gelegen hat,
und cs also Zeit Ist, sie zum dritten Male einzuweichcn,
so bringt man sie des Abends in laulichwarme Lauge,
wäscht sie mit selbiger den andern Morgen mit den Hän-
den etliche Mal wohl durch, und begießt sie hierauf mit
etlichen erst warmen, dann kalten Wassrrgüssen, so daß
die Lauge rein ausgewaschen werde. Sodann dreht oder
ringet man dns Wasser, so viel nur immer möglich ist,
mieden Händen, aus der Leinwand rein heraus, und
legt diese alsdann in die Molken. Je saurer die letztem
sind, desto mehr haben sie Kraft, das Grüne aus der Lein-
wand heraus zu ziehen.
2) In den Molken muß die Leinwand 12 Stunden
liegen, und das ganze Stück wahrend der Zeit von ei-
nem Ende bis zum andern etliche Mal mit den Händen
stark durchgerieben werden. Hierauf reibt man sie eben-
falls mit den Händen in etlichen kaulichen und dann kal-
ten Wassern hinlänglich durch, daß nicht das geringste
von den Molken in der Leinwand bleibe, weil sie sonst
an der Luft davon gelblicht werden würde. In der letz-
ten Wasserweiche laßt man sie die Nacht über; den an-
dern Morgen wird sie gut ausgewaschen, ausgerungen
und auf dm Bleichplaß gebracht; sodann nach 4-—Z -
tägigem Liegen Und Begießen auf jeder Seite, wie schon
' ' eben
 
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