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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 3.1810

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https://doi.org/10.11588/diglit.48280#0479
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4 5 o IV. Das Fabriken - Dorf
das Spmnlohn, Walklohn, und mehrere kleine Ausga-
ben in Abzug zu bringen, so daß dem Stuhlarbeiter,
auch bei der größesten Anstrengung seiner Kräfte, und
bei der frugalsten, größtencheils auf bloße Kartoffeln
eingeschränkten Kost, wohl nichts weiter übrig bleiben
möchte, als sich nothdürftig mit Kleidung zu versehen,
und— was das schätzbarste ist, ein gesunder, nicht durch
Ausschweifungen geschwächter Körper, und ein froher
heiterer Sinn. —
Allein, eben diese Erfordernisse sind es, welche der-
gleichen Industrie-Zweige an einem Orte und ganzen Ge-
gend einheimisch machen können. Nur möglichst wohl-
feiles Arbeitslohn, vereint mit einer bequemen Natur-
lage, kann das Uebergewicht in dieser oder jener Gat-
tung von Industrie erringen, und für die Folge behaup-
ten. Wohlfeiles Arbeitslohn läßt sich aber nur durch
die angestrengteste Lhätigkeit menschlicher Kräfte, ver-
bunden mit frugaler Kost und den eingeschränktesten Be-
dürfnissen erzwingen, oder durch eine solche Vollkom-
menheit von Maschinen herbeiführen, die nicht nur
menschliche Kräfte entbehrlich machen, sondern auch vor
jeder Konkurrenz darin sichern.
Wenn wir nun die Fabrikation des Jahres von 18o8
— 1809 mit der des Jahres von 1799 — 1800 ver-
gleichen, so werden wir freilich, trotz der mancherlei
Drangsale der letztem Jahre, einen auffallenden Zuwachs
erblicken. Allein das Jahr 1799 — 1800 war auch
eines der schlechtesten für den Manufaktur-Betrieb der
hiesigen Gegend. Dagegen wollen wir eins der bessern
Jahre alts der frühem Periode auswählen, und damit
die neuern Fortschritte vergleichen. So wurden z.V. im
Jahr 1792/3 in Langen-Bielau fabricirt:
an
 
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