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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 4.1810

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Juli
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https://doi.org/10.11588/diglit.48281#0089
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Morduanen und Tschuwaschen. 85
ringen es recht aus und trocknen es; derTscherwetz aber
wird in einem Topfe zerrieben, mit Wasser gekocht, und
wenn alle färbende Theile recht ausgezogen sind, wird
das Garn rc. hinein gethau und nochmals abgesotten. Mik
einer Handvoll färben sie ungefähr so viel, als zu 2
Leibbinden nöthig ist, oder etwa r Pfund Wolle.
Mit Dosten, W 0 hlgemuth Russ.
vuZLkisrr) wird ebenfalls ein sehr schönes Roth ge-
färbt , nur daß das Verfahren damit etwas weirläuftr-
ger ist. Man sammelt das Kraut und vornämlich die
Blumenkronen in der Blüthe, trocknet sie im Ofen und
pulvert sie. Außerdem sammelt man im Frühjahr jung
ausgeschlagenes Aepfelbaumlaub und pulvert es eben-
falls. Von beiden werden gleiche Theile genommen, dem
4. Theil aber setzt man ausgesottenes Malz hinzu, rührt
alles mit Wasser wohl unter einander und setzt es mit
etwas Hefen zum Gähren hin. Wenn die Materie sauer
ist, drückt man sie mit den Händen aus und laßt sie
ausgebreitet eine Nacht im warmen Ofen stehen, wobei
man sie öfters umrühret. Nachdem sie getrocknet ist,
kocht man sie mit reinem Wasser auf, und so ist die Far-
be fertig und das Garn oder Zeug kann ohne weiteres
gefärbt werden. Die Farbe von diesem Kraute ist die
schönste, welche das Landvolk zu bereiten weiß, und hält
auch, ohne zu verbleichen, die Wäsche aus *)°
Erfurts
vr. Joh. Christ. Petri.
Man vergleiche mit dieser Nachricht von der Mord ua Ni-
sche u rc. Farbekuust, die Beschreibung, welche Pallas
kn seiner Reise, Theil I. S. 6i — 64, und 106 folg mit
Anführung mehrerer Karbekrauter, von der Art, wie das
Landvolk in Rußland zrr färben pflegt, gegeben hat. —

XIII.
 
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