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Unterscliied zwischen Recht und Unrecht, an
die jnoralische Regierung eines höchsten We-
ser.s, an eine nacn dem Tode zu erwarsende
vergeltende Fortdauer — dieser Glaube , der
ossenbar eine wesemlicbe Hauptsache des Chri-
stenthums ausmacht, und ihm dadurch einen
so unendlich grossen Werth giebt, hat durch-
aus an sich seibst auf die allgemeine menschli-
che Gliickseljgkeit so viel Euifluss, zwekt so au-
genscheinlich auf Ordnung, Tugend und Zufrie-
denheit ab, dass kein konsequenter Denker
schon eben darum an der zuverlässigen Wahrheit
desselben mehr zweissen konnte.
Auch war der wohlthätige Einfluss der christ-
licheil Philosophie gleich fiihlbar. So wie die
Vernunft der Philosophen des Alterthums, die
Weisheit eines Sokrates, eines Flato , eines Ci-
cero, esniciit vermochten auch nur ein einziges
Götzenbild zu stiirzen, einen einzigen Götzen-
diener zu bekehre'n, vielweniger eine ganze
Lehre aufzustelien, die die Klugheit des Gesetz-
gebers an die Stelle der in so manchem Betrach-
Unterscliied zwischen Recht und Unrecht, an
die jnoralische Regierung eines höchsten We-
ser.s, an eine nacn dem Tode zu erwarsende
vergeltende Fortdauer — dieser Glaube , der
ossenbar eine wesemlicbe Hauptsache des Chri-
stenthums ausmacht, und ihm dadurch einen
so unendlich grossen Werth giebt, hat durch-
aus an sich seibst auf die allgemeine menschli-
che Gliickseljgkeit so viel Euifluss, zwekt so au-
genscheinlich auf Ordnung, Tugend und Zufrie-
denheit ab, dass kein konsequenter Denker
schon eben darum an der zuverlässigen Wahrheit
desselben mehr zweissen konnte.
Auch war der wohlthätige Einfluss der christ-
licheil Philosophie gleich fiihlbar. So wie die
Vernunft der Philosophen des Alterthums, die
Weisheit eines Sokrates, eines Flato , eines Ci-
cero, esniciit vermochten auch nur ein einziges
Götzenbild zu stiirzen, einen einzigen Götzen-
diener zu bekehre'n, vielweniger eine ganze
Lehre aufzustelien, die die Klugheit des Gesetz-
gebers an die Stelle der in so manchem Betrach-