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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.43196#0055
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ich von grossen Künstlern und tiefen Denkern vernommen, die Er-
mutigung, welche ich erfahren habe, die an meinen Bildern geübte
Selbstkritik, die unaussprechlich schöne Musik des grossen Gluck —
alles das wirkt zusammen, um mir den nötigen Mut zur weitern Ver-
folgung meines Ideals wiederzugeben, und die Hoffnung, immer mehr
dem strahlenden Ziel näher zu kommen, das ich ohne Schwäche und
feiges Nachgeben erreichen möchte, immer mehr begeistert für die
Freiheit, Liebe und Vernunft (toujours d’avantage passione de liberte,
d’amour et de raison).
* *

Aschi1) 1896.
An seinen Sohn.

Ich schreibe dir von dem allem und doch hatte ich gestern die
tiefe Empfindung, dass ich himmelweit über der Ausstellung und
allem was drum und dran hängt, erhaben sei. Tintin und ich waren
um Mitternacht von zu Hause ausgezogen bei klarem Sternenhimmel,

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llung, wohin er zwölf Bilder gesandt hatte, brachte Baud-Bovy
. Mayor in der Einleitung zum Katalog der nach seinem Tod
-r hatte unter der Bedingung ausgestellt, dass seine Bilder
s wurde nicht berücksichtigt. Sodann glaubte weder der Staat
Werke erwerben zu sollen, die das folgende Jahr in Paris auf
s in der Galerie Durand-Ruel veranstalteten Ausstellung ver-
■rfolg erzielten. — Die « Serenite » u. a., welche sich jetzt im
war damals in Genf ausgestellt. Und wenn man denkt, dass
ausgesetzt waren, begreift man einen derartigen Ostracismus
ahr, dass mein Vater sich niemandem verpflichtet fühlen wollte,
ie wussten, was vorging, wollten, dass er sich an die Künst-
en te dies mit einer männlichen Entschiedenheit ab, deren Echo
Bewusstsein indessen, im eigenen Lande so wenig Ermutigung
imerzlich. Nichtsdestoweniger malte er gerade damals, seines
ler Zukunft sicherer als der Gegenwart, voll Verachtung für die
en in einem Sturm materieller Sorgen und Enttäuschungen die
Die Berge gaben ihm Trost und Stärke. Die Ehrenbe-
>hner widmeten, half ihm, seinen Unwillen zu vergessen. Wenn
r spricht, für die Kirche nicht malte, so schenkte er dafür
deutendsten Bilder, den «Holzschlittler», das jedes Museums

Um halb 4 Uhr waren wir auf Steinberg-
-wunderbarsten Sonnenaufgang erlebt, der sich
Ki 7 Uhr waren wir in Dürrenberg. Ich bin
g (pas assez descriptif), um dir alle unsre Ein-
chtsschauspiele zu schildern, die wir zu sehen
 
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