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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1902

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Arnold Böcklin in Zürich
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https://doi.org/10.11588/diglit.43206#0010
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vier Jahrzehnten Befreundeten sein Erscheinen mit keiner Zeile verkündet
hatte. Er war vorläufig ohne die Seinen gekommen, u'm ein Atelier
aufzutreiben. Das erwies sich nun freilich als ein etwas mühseliger
Handel, der ihm manchen Gang und nicht wenig Kopfzerbrechen
verursachte. Unter den vorhandenen Räumen und Gebäulichkeiten,
die in Frage kommen konnten, sagte ihm nichts zu; und da er durchaus
Wohnung und Werkstatt getrennt zu haben wünschte, so beschloss er,
ein Atelier zu bauen, und erwarb, von Koller und Professor Georg Lasius
beraten, in Hirslanden ein Grundstück nahe an der Freien Strasse,
früher Sonnenstrasse. Von Florenz aus, wohin er nach einigen Wochen


Haus an der Hottingerstrasse Nr. 30.

(Phot. Link.)

zurückkehrte, schickte er Lasius die Bauskizze und fixirte, soweit es
nicht schon mündlich geschehen war, seine Wünsche über Ausstattung,
Einrichtung u. s. w. Im Januar 1885 wurde der Grundstein gelegt
zu dem eigentümlichen Gebäude, das durch seine Form und, mit
andern zu gleichen Zwecken bestimmten verglichen, auch durch seine
ungewöhnlichen Dimensionen auffällt. Die Umwohner sollen es damals
den «Komediwagen» getauft haben1).
Schon im Mai malte Böcklin darin. Er war nämlich im Frühling
mit seiner zahlreichen Familie — sie bestand aus der Frau, vier
Söhnen, zwei Töchtern und dem Gatten der einen, dem Bildhauer

i) Albert Fleiner in «Arnold Böcklin in Zürich». Persönliche Erinnerungen an den
Künstler, insbesondere aus der Zeit seines Aufenthaltes in Zürich (1885/92), mitgeteilt bei
der Arnold Böcklin - Feier der «Zunft Höttingen» (Feuilleton der «Neuen Zürcher-Zeitung»
vom 20.—25. Oktober 1897).
 
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