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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.43210#0023
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Arbeiten Vogelers empsängt. Die beiden Uleisfer sind wohl nach der
Art ihrer Entwicklung weit auseinander gegangen und auch sonss
wohl nicht zu vergleichen; aber sie haben als seiten Besitj mitten im
Kampse des heutigen hebens ein Stück jener Poesie im [reibe, mit
der wir uns vergangene Zeiten ausgessatset denken, jener Poesie,
die heute noch aus den Illärchen lebendig zu uns sprichs, und welche
jene Uleisser uns auch sür das Auge lebendig machen wollen.
Das Parisersenster, dessen Entwurs etwa zu gleicher Zeit ent»
standen sein mag, zeigt nicht die klare Gedrängtheit und weise Zurück*
haltung des eben besprochenen Werkes, wohl aber, die Werke des
Friedens preisend, den vollen Akkord blühenden Reichtums in Ge-
danken. Form und Farben. Es isf ein ausgesprochenes Repräsen*
fafionsssück (besprochen in der deusschen Bauzeifung und in der
rchweizerischen Bauzeitung). Dieses Bild war auch eine der bedeu«
fendsfen Reihungen der Glasmalerei=Ausstellung in Karlsruhe. Gleich*
zeitig war hüthi dort mit drei entzückenden Fenstern sür die pro*
festansische Kirche aus Capri vertreten, welche wohl zu den beiten
Kirchensenssern Iiüshis gehören mögen. Bell in der Farbe, nur in
Grau mit Silbergelb und Blau, in der Zeichnung einsach, im Ausdruck
ruhig und ties, bedeuteten damals diele Werke einen grosjen Forschrift
in der kirchlichen ITlalerei nach der ßellsönigkeis, Einsachheit und indi*
viduellen Empsindung hin. Es war inseressans, aus jener Ausheilung
die drei bekannsehen und füchsighen Glasmaler Deusschlands, Rinne*
mann, Geiges und Rüshi, einem Vergleich zu unterziehen: Rinnemann
war mit einigen sehr bunten Arbeiten, aber auch mit einem Kirchen*
senster vertreten, das ganz aus mittelalterlicher Basis grün in grün
ITlönche in haubwerk darsfellf, grosj in Farbe und Aussüllung. Geiges
hatte eine grosje Zahl tresslicher Entwürse und Fenster rein mittel*

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