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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1911

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Das Kunsthaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.43215#0062
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die Itimmungsvollen, poetisch keinen Prologverle Prokeſſor Adolt Freys, die
Rudolf Kollers, AHrnold Böcklins und ihres großen Freundes Sotttkried
Keller Geister linnvoll als Denaten preiſen, dann das hübſche, auch Iati-
riſcher Pointen nicht entbehrende, aber in friedvolle Freude ausklingende
Feſtipiel des Gelellſchaftspoeten lkeonhard Steiner, des am Bankett am
Abend im großen Tonhalleſaal zur Aufführung gelangte : lie haben mit
Recht ihre Publikation in einem ſchmucken Büchlein gefunden, das licher-
lich von allen Teilnehmern an jenem Fubeltage als liebes Andenken
in Ehren wird gehalten werden. Datz der festliche Tag nicht ohne
die Proklamierung von Ehrenmitgliedern vorüberging, verſteht Iich wohl
von ſelbit. Mit vollem Recht îand an der Spitze der Name der Frau
Stadtrat kandolt, die in lo hochherziger Weile den Bauplatz tür das neue
Kunîthaus zur Verfügung geltellt und ſich damit um die Zürcher Kunlt-
gelſellſchaft ein hohes, bleibendes Verdienît erworben hat. Dann folgten zwei
Schweizer Künſtler von ragender Größe : Ferdinand BHodler und Albert
Welti. Fener, der «Schöpfer der neu erſtandenen Monumentalkunît, der
weit über die Landesgrenzen große Bedeutung gewonnen », der Maler
von Werken, «die immer in der Geſchichte der Kunſt Markîteine [ein
werden». Dieler, einer « der letzten Romantiker der Epoche Richter-
Schwind-Böcklin, der das tiefke alemannische Emptinden eines GSottkried
Keller in die Malerei gerettet hat», der Schöpfer des Bochzeitszugs, des
Huszugs der Penaten, der Radierungen mit ihrem launigen Humor. Dieren
drei Namen wurden die der Herren Otto Peſtalozzi-Funghans und Architekt
Paul Ulrich angeſchloilſen. Was jener der Kunlitgelellſchaft als langjähriger
Präſident und noch in der jüngîten Zeit als Belfer bei der Neuordnung und
Katalogilierung von Sammlung und Bibliothek an aufopkernder, einlichts-
voller Arbeit zu gute hat kommen laſien, iſt mehrfach aut den vorher-
gehenden Seiten hervorgehoben worden. Mit Recht wurde dielen Ver-
dieniten des neuen Ehrenmitgliedes das um das Schweizeriſche Künltler-
lexikon angegliedert, das nicht zuletzt einer Initiative zu verdanken und
dem er ein beſonders wertvoller Mitarbeiter geworden iît. Die Verleihung
der Ehrenmitgliedſchaft an Oberit Ulrich aber ſollte ganz beſonders ein
Zeichen aufrichtigen Dankes ſein für die gewaltige Hrbeit, die er leit der
Hnhandnahme der eriten Pläne auf die Vorſtudien und die Durchführung
des Kunithausbaues, in neuester Zeit überhaupt auch aut die beim Ein-
tritt der Gelellſchaft in eine neue Entvwicklungsphaſle notwendigen organi-
ſatoriſchen Reformen verwendet hat.
 
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