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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1912

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Frank Buchser
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https://doi.org/10.11588/diglit.43216#0012
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Volksbewegung erlckien ein 6eld, dem das gan^e band ^ujubelte, 6er
General Garibaldi. Oie Erregung wurde im Knute des Aakres 1849 lo
unwidersteklick, dah sie cille Zckranken niedsrwarf. selbst die Zckweiier-
gardkten, die bestellten Diener der päpstlicken Regierung, diese kusländer,
sckwankten und Zweifelten, wo sie bingebörten. Diesen Augenblick ver-
gegenwärtigte kuckser in einem Klatt, das wie jene Kekelkine die Vor-
gänger seiner krt, den Anreger Distel! inbegriffen, aus dem Eelde scblägt.
Es ist merkwürdig groh gelekn, sacblicb und wimmelt von beben. Die
dünnen Zpinnkäden der leicknung, die, natürlicb obne allen ursäcblicben
lulammenkang als den der leit, an Eoepffer gemabnen, scbaden nickts;
sie lind nickt nur kribbelig, sondern witzig kraus. Da lteken, leknen oder
sitzen in bewegten Gruppen Gardisten in einem grohen V?acktlokal. kuck
mangelt es nickt an beuten aus dem Volke, die aut sie einreden. V^as
aber besondere bemerkenswert und für so keilige ballen bedenklick ist,
das ilt dock wokl die knwelenkeit einer ganzen kniakl ltattlicker römilcker
Vrauen und Jungfrauen, die allem knsckein nack daru berufen lind, in
dem Ztreit der Meinungen das Kickterwort in sprecken. kuckler war dem-
nack sckon tief in die Gründe der Selckickte eingedrungen; kein lckwei-
?erilcker Künstler würde imstande gewesen lein, die Gegenwart von damalz
in ikrer Gröhe, ikrem Drang und ikrer Munterkeit iu verlteken. kuckler
selber trat auf die Zeile der römilcken Republik über; Kälte nickt der Eod
feine? kruders ikm Kom vergällt, und Kälte nickt feine Mutter ikn au?
dem Kriegsdienst losgekauft, er würde den Ereignissen wokl gerne gefolgt
sein, block viele Jakre später Kat er erklärt, er kabe in Kom aus rick-
tigem Instinkt Partei genommen.
Vürs erste verlieh er jetzt Italien. Ein Verwandter griff ikm mit
Geldsendungen unter die krme. Paris war neuerdings sein liel. V?elck
ein anderer war er aber iniwilcken geworden! Die blackweken von 1848,
die allgemeine blnlickerkeit mackten allerdings das beben in der Weltstadt
selber nickt sekr erspriehlick. Ob er in engern Verkekr mit andern jungen
Malern getreten ilt, ob er eine Zckule beluckt, was er getrieben Kat, ilt
sckwer erlicktlick. kuck wenig künstlerilcke leugnille für feine Tätigkeit
find aus dieser leit überblieben. Durck jenen Verwandten aus der im
lulammenkang mit kucklers Herkunft erwäknten ?amilie Zcknetz, Zean
Victor Zcknetz, eine in Kunstdingen einkluhreicke perlönlickkeit, wurde er
treulick gefördert. Zcknetz gekörte als Maler der Kicktung der David,
Gros und Gerard an. Dock bebe und Onkel gingen augenlckeinlick kierin
sekr versckiedene V?ege. Zm bouvre traf er einen jungen Kollegen aus
der Zckwei2, den bandlckaftsmaler Ködert lünd aus buiern; sie befreun-
 
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