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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Das Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen — Schaffhausen: Brodtmann'sche Buchdruckerei, Band 2.1890

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Baubeschreibung des Klosters Allerheiligen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53830#0015
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Eberhards lag weiter östlich, auf dem Boden des jetzigen Kreuzganggartens und wurde
beim Neubau unter Burkhard vollständig abgerissen
Bei den mannigfachen Umbauten, denen gerade dieser Teil des Klosters aus-
gesetzt war, lässt sich ein annähernd klares Bild der ältesten Allerheiligenbauten
schlechterdings nicht mehr entwerfen. Wir müssen uns also auf das Wenige be-
schränken, was sich noch heutigen Tages feststellen lässt
Im Hintergründe des heutigen Turnplatzes fällt vor Allem ein langes zwei-
stöckiges Gebäude durch die Zwerggallerie des ersten Stockwerkes auf:

Die alte Abtei.

In dieselbe führte früher vom Hofe aus eine Rundbogenthüre, die auf der von
uns wiedergegebenen Zeichnung von Hans Jakob Beck2) angedeutet ist. Jedes der
beiden Geschosse zeigte eine 4^2 m. breite, flachgedeckte Gallerie, die nach dem
Hofe mit vier Gruppen von je vier gekuppelten Rundbogenfenstern geöffnet war.
Heute sind im ersten Stockwerke nur noch zweieinhalb Gruppen, im zweiten ein
einziges Rundbogenfenster erhalten.
Der östliche Rundbogen setzt auf einem kräftigen kurzen Pfeiler mit einfacher
attischer Basis und einem mit schönem romanischem Blattornament geschmückten
Gesimse (Fig. 2) auf.

Fig- 3a-



Darauf folgen die vier Rundbogenfenster der ersten Gruppe, getrennt durch
drei einfache Teilsäulchen mit attischer Basis und Würfelkapitäl, dessen Schild von
einem Saum umzogen ist. Nur das zweitletzte Säulchen der ganzen noch erhaltenen
Reihe zeigt die oben (Fig. 3 a und b) wiedergegebenen Ornamente. Die weit aus-
ladenden glatten Kämpfer tragen auf viereckigen Deckplatten die Rundbogen.
Die Fenstergruppen sind von einander getrennt durch schmale Pfeiler, die auf
ihren Wandungen mit interressanten romanischen Reliefs geschmückt sind. Der erste

*) Grundlegend für diesen ganzen Abschnitt war die verdienstvolle «Statistik Schweiz. Kunst-
denkmäler» von Rahn, welche kürzlich im Anzeiger für Schweiz. Altertumskunde 1889 für den Kan-
ton Schaffhausen beendigt wurde.
2) Neujahrsblatt 1889 Tafel III. Ein Stück der Zwerggallerie im Durchblick von Innen heraus
gesehen zeigt hinten Tafel V,
 
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