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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Der Bildhauer Alexander Trippel aus Schaffhausen — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 5.1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.53833#0038
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entscheiden, ob ich zu verwegen mich dem Throne von Er. Kaiserlichen Maj. genaht. Voll von dem
reinsten, besten Vertrauen zu Er. Kaiserl. Maj. Huld und Schutz für alle Wissenschaften und Künste
wagte ich bereits, meine Arbeit unter Dero hohen Adresse von hier abgehen zu lassen, welche auch in
Dero Residenz in wenig Tagen ankommen wird. Ich wünschte, dass mein Opfer so gnädig aufgenommen
wird als das Opfer eines unschuldigen Kindes, das zu den Füssen der Minerva seinen Weihrauch nieder-
streuet. Erhabenste, Dero unterthänigster, in tiefster Demuth verharrender A. Trippei.
5. Zwei Briefe Hertzbergs an Trippei (T. P. Z.)
(Die Briefe sind dictirt.)
§odj®belgeborner, godjgeeßrter .fjerr!
3d) beantworte etwas fpät ®nrer £wdj®blgb. geehrtes Schreiben bom 18. gebruar, WeldjeS id) nicht längft
mit bem ®ntwurf eines Srabmaßls für ben fo berbienftbotten als unglüdlidjen grinsen ßeopolb bon BratmfdjWeig
erhalten. 3d) finbe felbigeS mit allen ßiefigen Sunfttennern ungemein Wohl auSbrücfeub unb rütjrenb auSgebacßt, anS-
geführt unb gezeichnet. ®s wirb auch im Monatß fttlai) in ber ljiefigen Slfabemie ber fünfte, mit anbern .ftuitftwerfen
unb ©ntwürfen borgejeiget werben. 3d) bin audj willens, eS in Tupfer ftedjen 3U laffen. ©inen anbern Sebraudj
fann ich borjeßo nicht babon machen aus berfdjiebenen Urfadjen, befonberS weil man hier 31t biel lange nicht fo gut
geratbeue Senlmaljle auf biefen unglüdlidjen gatt gemacht- Überhaupt ba unfer Sinnig ein alter unb tränllidjer föerr
ift, fo giebt er auf bie beften Sunftwerfe anjeßo nicht biel Sicht- 3d) hoffe in fünftigen Seiten bornemlid) bon 3brem
feljr fdjönen ©ntwurf bon einer ©tatue beS Königs mit ben bon 3ßnen borgefdjlagenen Begleitern einen guten ®ebraudj
3U madjen. ®aS ©entmaßl über ben ®efdjenfd)en grieben, fo Sie entwarfen, unb WeldjeS id) allen 31t mir fommenben
gremben seige, wirb bon allen febr gefdjäßt unb gewünfdjt, bafj eS in Marmor auSgefüßret wäre. 3dj habe eS inbeffen
auf meinem Sitte Briß aufgeftellt in meiner Sallerie, wo ber piefige febr gefdjitfte ©iftorienmaler Rode alle Befd>afti-
gungen beS ßanblebens, unb bie fdjönen güge aus ber tttömifcßen Sefdjidjte bon ©uriuS unb ©incinnatus, nadj bem
©efdjmad ber Loggie bon Staphael auf trodenem Stall febr fdjön gemaßlt hat, wobon ber §err Marquis d’Antici,
ber eS gefeßen, 3ßnen Slacpricht geben fann. Sie werben bermutblidj bon bem §errn Slbt Ciofani ben Supferftidj
bon 3ßrem Monument, welchen id) hier habe machen laffen, erhalten haben.
Um Stirer §odj®belgb. einigermaßen meine Srfenntlidjteit für btefe fdjöne SIrbeit 311 zeigen, fo nehme ich
mir bie greiheit, 3ßnen hiebei eine Siffignation bon 50. gedjinen an ben bortigen Banquier £>errn Marquis Belloni
ju fdjiden. 3dj bitte fie als ein Heines geidjen meiner befonbern §od)fdjäßung anjunebmen, mit ber id) bin unb
iebeneit fein Werbe ®uer §odj®belgeb. bienftwilligfter
®- g- b- Jperßberg.
®er §erjog bon ©urlaub, feine SefeHfdjafter unb anbere Herren, Weldje pieper bon 9lom gelommen, befonberS
audj bie Srafen bon Soßler unb bon ttllebem rühmen ®uer §ocß@belgeb. als ben erften Stünftler ihrer Slrt 31t illom
unb idj bebaitre, baß wir fo weit bon einanber entfernt finb-
Berlin ben 22. 2lpril 1786.
.§odjebelgeborner hochgeehrter §err!
Benn idh ®wr. godjebelgeboren noch auf einen Brief eine Slntwort fcßulbig bin, fo bitte ich bie Sntfdjitlbigiiiig
bon mir anjuneßmen, baß ich fett ber neuen ^Regierung ganj ungemein befdjäftigt getoefen bin- 3eßo ba burd) baS
Slbfterben beS §errn Tassart alUjier beffen Bloß erlebigt worben, unb man folcßen mit ®Wr. (podjebelgebr. wieber 31t
erfeßen Wünfcht, fo ergreife idj mit Begierbe bie geber, um Sßnen 311 ratßen, baß Sie biefen Beruf anneßmen- 3d) Weiß
noch nicht, was man 3ßnen als Seßalt offeriert bat. 3<h glaube aber, baß ber §err Tassart oßngefäßr 1500. 3t£r.
fteßeubeS ®eßalt gehabt, babei eine feßr fdjöne freße Boßnung unb Berfftelle, unb bie Stönigl. Slrbeit ift Wie ich glaube
ihm befonberS bergütet worben. 3d) glaube, baß bie ßebenSart 3bnen hier gefallen, unb eS Weniger tßeuer als ju
tttom finben würben; audj babei für fid) arbeiten, unb ihre angefangenen Berte hier auSfüßren fönnten.
3ch wünfcße alfo feljr, baß ®ie eS für convenient finben fidj hier ju etabliren unb Würbe idj midj freuen
<5ie hier JU feßen, unb öfteres oerfidjern 3U föitnen, baß ich mit wahrer Socßacßtung bin
®wr. föodjebelgebr. geßorfamfter ®iener g. b- §erßberg.
Berlin ben 28. 3an. 1788.

6. Aufnalimsgesuch J. J. Schmids und Antwort Trippeis (T. P. Z.).

Schaffhaußen b. 10ten Martii 1787.
gufonberS Jgodjgeeßrtefter §err Grippel!
Bietteicßt erinnern Sie fidj nod) eines jungen Mitbürgers, mit fttaßmen ©cljmib, meldjer bor oßngefäßr 9 gaßren
bet) 3ßtew hierfepu, betjm §err tttatßs^r. Spengler in ber ßeßr ftanbe, bemoßngeadjtet snr felbigen geit fcßon ßuft
 
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