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Künstler-Gesellschaft Zürich [Hrsg.]
Neujahrsstück / hrsg. von d. Künstler-Gesellschaft in Zürich — 23.1827

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https://doi.org/10.11588/diglit.43194#0021
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Jugendlustbarkeiten vergessend vom Morgen bis an den Abend wie angenagelt an seinem
Jeichnungstische saß. Aber leider wurde dieser beharrliche Fleiß durch die von Neuem
wieder erwachende Jagdliebhaberey seines Lehrers gestört, der den Zögling anfangs nur
ein Paar Stunden des Abends als Gehülsen mit sich nahm, was ihm viel Vergnügen
machte, dann aber als ganze Tage von früh um dreh Uhr des Morgens bis zum spa-
ten Abend mit beschwerlichem Herumlaufen zugebracht werden mußten, konnte er nicht


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anders als die so schmählich verlorne Zeit beweinen. Erst als die unfreundliche Herbst-
witterung der leidenschaftlichen Begierde des sonst kränklichen und hypochondrischen
Mannes ein Ziel setzte, trat die Kunst wieder in ihre Rechte ein; aber das Versäumte
konnte nicht in dem Grade nachgeholt werden, daß Lavater, dem die Arbeiten bestän-
'-gerung in den Fortschritten nicht bemerkt hätte. Auf
Pfenningcrn bey seiner Anwesenheit in Zürich machte,
Ursachen seines verminderten Fleißes, war aber wie
rühmte Mann plötzlich erklärte, ec wolle ihn zu sich
Schreiber bald abgehen werde, so könne er an des-
Hälfte des Tages Schriften und Briefe zu copiren,
'ufsicht zu zeichnen, wo er dann bald größere Fort-
em Schwager. Der damahls erst zwöljährige Knabe
leicht angehen würde. Seine Vorgänger in der ihm
rwachsene, gebildete Leute gewesen, und hatten doch
zehabt; wie sollte nun er der im Schreiben nicht son-
inen zum Zeichnen? Allein sein Vater, dem er dieses
müsse sich in den Willen eines Mannes fügen, der
mge Leute gut sey, und so mußte denn Pfenninget
ische nach Urdorf wandern, worin seine Iurückberu-
erklart war. Dieser benahm sich gegen ihn auf eine
)ige Weise, indem er alle Bezahlung für den bishe«
rg ausschlug, selbst Lavatern schriftlich bath den jum
überlassen, und auch seine Gattin bewog, diese Bitte
was aber ohne Erfolg blieb.
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