Galante Liebesbriefe, 48 p
Herz mit meinem Willen , und was es berge-
gen vor sich gethan. Cs ist geraug, daß ich ge-
zwungen bin / Sie zu lieben. Sie laben es
nicht allererst vonnöthen, mach auch zu hasten.
Denn sonst wäre ureine Strafe doppelt, da ich
Sie noch niemals einfach verdienet. Und was
braucht es viel Schreibens? Ich kau gar mit-
einander nicht sehen, was wir beyde für Ur-
sache haben, uns anzuseinden. Wollen unse-
re Herzen Krieg anfangen, so mögen sie ihn
auch zu Ende führen. Was haben unsere Au-
gen, unser Mund, unsere Ohren, und nur ei-
nem Worte: unsere ganze Person damit zu
thun? Wir werden weit klüger handeln, wann
wir mit allen diesen Tbeilen m Freundschaft le-
ben, und im übrigen uns entweder neutral ver-
halten, oder durch unsere Vermittelung den
Zwist vergleichen. Ich will meinen: Herzen
scharf einreden. Meine Jungfer thue ben dem
ihrigen nur auch das beste. Denn durch zuge-
ben und nachgeben gelanget man endlich zum
Friede : welchen das bedrängte Teufte! land
raum so verlanget, als ihn in seinen Geoankey
wünschet,
Nie ine Iunpfex Dero ergebenster Knecht.
Mein Herr-
L^ch bin heute so sehr verdriesslich, daß ich mich
cx) selbst kaum leiden kan. Alle meine S chwe-
stern sind ausgegangen, meine Murrer ist weg-
gerciset, und jä> baue niemand bcy mir, als
mein Hündchen und Pie alte Martha, welche
mir eine Fabel über Pie andere erzehhet, und
Hb ' Dm
Herz mit meinem Willen , und was es berge-
gen vor sich gethan. Cs ist geraug, daß ich ge-
zwungen bin / Sie zu lieben. Sie laben es
nicht allererst vonnöthen, mach auch zu hasten.
Denn sonst wäre ureine Strafe doppelt, da ich
Sie noch niemals einfach verdienet. Und was
braucht es viel Schreibens? Ich kau gar mit-
einander nicht sehen, was wir beyde für Ur-
sache haben, uns anzuseinden. Wollen unse-
re Herzen Krieg anfangen, so mögen sie ihn
auch zu Ende führen. Was haben unsere Au-
gen, unser Mund, unsere Ohren, und nur ei-
nem Worte: unsere ganze Person damit zu
thun? Wir werden weit klüger handeln, wann
wir mit allen diesen Tbeilen m Freundschaft le-
ben, und im übrigen uns entweder neutral ver-
halten, oder durch unsere Vermittelung den
Zwist vergleichen. Ich will meinen: Herzen
scharf einreden. Meine Jungfer thue ben dem
ihrigen nur auch das beste. Denn durch zuge-
ben und nachgeben gelanget man endlich zum
Friede : welchen das bedrängte Teufte! land
raum so verlanget, als ihn in seinen Geoankey
wünschet,
Nie ine Iunpfex Dero ergebenster Knecht.
Mein Herr-
L^ch bin heute so sehr verdriesslich, daß ich mich
cx) selbst kaum leiden kan. Alle meine S chwe-
stern sind ausgegangen, meine Murrer ist weg-
gerciset, und jä> baue niemand bcy mir, als
mein Hündchen und Pie alte Martha, welche
mir eine Fabel über Pie andere erzehhet, und
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