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Neumeyer, Alfred [Bearb.]; Lippi, Filippo [Ill.]
Filippo Lippi - Anbetung des Kindes — Werkmonographien zur bildenden Kunst in Reclams Universal-Bibliothek, Band 99: Stuttgart: Reclam, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.65319#0038
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ZEITGENÖSSISCHE QUELLEN
UND EINE BESCHREIBUNG
DES 19. JAHRHUNDERTS
Die erste Beschreibung des Bildes im Inventar der
Medici vom Jahre 1492:
„Ein Bild auf dem oben erwähnten Altar (in der
Medicikapelle) aus Holz, gerahmt von weißen Marmor-
säulen mit bemalten Kannelüren, vergoldeten Kapitel-
len, Gesims, Architrav, vergoldetem Fries, auf dem
Engel gemalt sind, das Bild stellt die Gottesmutter dar,
die ihr Kind anbetet, das zu ihren Füßen liegt und
ein Johannes und ein St. Bernhardin und Gottvater mit
der Taube vor ihm. Dies ist ein Werk des . . .“
Zitat aus G. Müntz, Les Collections des Medicis au XVe stiele.
Paris 1888, S. 62
Die Identifikation wird, seit Schmarsow sie gegen
Ende des letzten J ahrhunderts zuerst vorgenommen hat,
allgemein angenommen. Eine andere Anbetung mit einem
Johannes und Bernhardin ist in der zeitgenössischen Flo-
rentiner Malerei nicht bekannt.
Fra Filippo Lippi an Pietro de’ Medici
Florenz, 13. August 1439
Als Antwort auf den Brief, den ich Euch geschickt hatte,
habe ich einen von Euch erhalten, den ich dreizehn
Tage schmerzlich erwartet und viel Schaden davon ge-
litten habe. Ihr erwidert mir schließlich, daß Ihr über
das Bild keinen andern Entschluß fassen könnt, und
daß ich es Euch aufbewahren soll. Ich befinde mich, bei
Gott! sehr übel bei dieser Auskunft, wenn ich abreise
und Ihr mir keinen Quatrin mehr geben könnt. Ich
bin darüber aus mehreren Gründen tief betrübt ge-
wesen; und einer davon ist der, daß es ganz klar ist,
daß, wenn irgendeiner, ich zu den ärmsten Mönchen

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