no6 n. Anhang. Potsdam.
Havel liegenden Thiergarten auch von dieser Seite nach
der Stadt zu, emzuschließen, deshalb auch die Verzäunung
an zwey Orten mitten durch die Havel ging *); allein unter
K. Friedrich Wilhelm ward dies Gehege weggebrochen.
Es sind in dieser Insel hernach durch Grabung von Kanälen
gleichsam neue Inseln entstanden, wovon unten Gelegen-
heit seyn wird, zu reden.
Der Ursprung von Potsdam laßt sich nicht genau ange-
ben. So viel ist wohl gewiß, daß diese Stadt von den
wenden erbauet worden, wie ihr wendischer Namen be-
weiset, da sie Pozdupimi **)d. i. unter den Eichen hieß;
wie denn auch wirklich die Stadt mit Waldung umgeben ist.
Die Wenden, die sich hier anbauten, waren ohne Zweifel
Fischer, und wohnten längs der Havel (doch wohl nicht un-
unterbrochen in einem Striche fort), etwa auf der jetzigen
Burgstraße, und auf dem Mez, welches letztere ein wen-
disches Wort ist, das fischen bedeutet, und mehrern Fischer-
dörfern, z. V. in Köpenik, Freyenwalde, Küstrin, Span-
dau, u. s. w. gegeben worden ***). Man findet auch ältere
Verträge, die blos auf Fischeren gehen. Der von no6
zwischen Berlin und Potsdam, wegen des Fischfangs auf
der Havel, den Garcäus und Hendrich anführen, ist ge-
wiß erdichtet. Berlin existirte damals noch nicht; und das
Dokument findet sich nirgends. Aber 1^17 findet man der
Fischerey von der Brücke der Stadt Potsdam an bis zum
See Zwilow u. s. w. gedacht, da Markgraf woldemar
dieselbe dem Kloster Lehnin giebt ****). Kurf. Friedrich l I.
bestä-
') Man siebet den Bezirk des damaligen Thiergartens und obge,
dachten Geheges auf einer noch vorhandnen, von Samuel de Su,
chodolez i68? gezeichneten großen Karte „von der Lm-fürstli,
,,chen Herrschaft Potsdams)", die der Herr Oberbauinspektor
Manger zu Potsdam besitzt.
Von po, bey, und dup, Eiche. Gerken in kraZm. ^lsrch. p.
V. p 165. liest wenigstens den Namen, wie ich ihn oben geschrie-
ben habe; andere aber, als Gundling, und der Verfasser des
cüronic. (ENvic. p. I. p. 6;s. n. 2IO. lesen: pozdambuni.
Jetzt ist von Eichen um Potsdam wenig mehr vorhanden. Eine
andre ähnliche Ableitung aus dem Wendischen ist: von pod, un-
ter, und zrom (auszuiorschen: schrom) ,^ein Gramm oder
Ban NR (Duschinas Reise nach Rekahn, S. 164).
**') BuchholzGesch. derKurm. Brandend. I. Th. S- Z9> undllter
Tb. S. 422.
Gerken verm.Abhandl-1. TH.S. 181 - iS;.
Havel liegenden Thiergarten auch von dieser Seite nach
der Stadt zu, emzuschließen, deshalb auch die Verzäunung
an zwey Orten mitten durch die Havel ging *); allein unter
K. Friedrich Wilhelm ward dies Gehege weggebrochen.
Es sind in dieser Insel hernach durch Grabung von Kanälen
gleichsam neue Inseln entstanden, wovon unten Gelegen-
heit seyn wird, zu reden.
Der Ursprung von Potsdam laßt sich nicht genau ange-
ben. So viel ist wohl gewiß, daß diese Stadt von den
wenden erbauet worden, wie ihr wendischer Namen be-
weiset, da sie Pozdupimi **)d. i. unter den Eichen hieß;
wie denn auch wirklich die Stadt mit Waldung umgeben ist.
Die Wenden, die sich hier anbauten, waren ohne Zweifel
Fischer, und wohnten längs der Havel (doch wohl nicht un-
unterbrochen in einem Striche fort), etwa auf der jetzigen
Burgstraße, und auf dem Mez, welches letztere ein wen-
disches Wort ist, das fischen bedeutet, und mehrern Fischer-
dörfern, z. V. in Köpenik, Freyenwalde, Küstrin, Span-
dau, u. s. w. gegeben worden ***). Man findet auch ältere
Verträge, die blos auf Fischeren gehen. Der von no6
zwischen Berlin und Potsdam, wegen des Fischfangs auf
der Havel, den Garcäus und Hendrich anführen, ist ge-
wiß erdichtet. Berlin existirte damals noch nicht; und das
Dokument findet sich nirgends. Aber 1^17 findet man der
Fischerey von der Brücke der Stadt Potsdam an bis zum
See Zwilow u. s. w. gedacht, da Markgraf woldemar
dieselbe dem Kloster Lehnin giebt ****). Kurf. Friedrich l I.
bestä-
') Man siebet den Bezirk des damaligen Thiergartens und obge,
dachten Geheges auf einer noch vorhandnen, von Samuel de Su,
chodolez i68? gezeichneten großen Karte „von der Lm-fürstli,
,,chen Herrschaft Potsdams)", die der Herr Oberbauinspektor
Manger zu Potsdam besitzt.
Von po, bey, und dup, Eiche. Gerken in kraZm. ^lsrch. p.
V. p 165. liest wenigstens den Namen, wie ich ihn oben geschrie-
ben habe; andere aber, als Gundling, und der Verfasser des
cüronic. (ENvic. p. I. p. 6;s. n. 2IO. lesen: pozdambuni.
Jetzt ist von Eichen um Potsdam wenig mehr vorhanden. Eine
andre ähnliche Ableitung aus dem Wendischen ist: von pod, un-
ter, und zrom (auszuiorschen: schrom) ,^ein Gramm oder
Ban NR (Duschinas Reise nach Rekahn, S. 164).
**') BuchholzGesch. derKurm. Brandend. I. Th. S- Z9> undllter
Tb. S. 422.
Gerken verm.Abhandl-1. TH.S. 181 - iS;.