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Niederrheinisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst — 2.1844

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Arndt, C. W.: Die Eifel Ritterburgen Ritterleben u.s.w.
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https://doi.org/10.11588/diglit.20636#0065
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Heiligc», als wvllten sie dannt sogleich in dcn Himmel
hineinsteigen; so die Rathhäuser Gerichtssäle und an-
dere öffentliche Baue im Gleichmaaße. Sie hatten cin
großes Gefiihl der lebendigen Gemeine, deS ganzen vol-
len Zusammenlebenö und Zusammenhaltens. Wir ha-
ben ein großes Gefühl eines sogenannten Volkeö, das
allenthalben und nirgends ist, Manche auch eine leere
überfliegcnde Jdee der Freiheit, welche wir häufig da
suchen, wo sie am wenigsten zu finden ist, während uns
der Boden unter den Füßen, wie dem Sancho Pansa
der Gaul unter dem Sattel, wegminirt wird, vhne
daß wir merken, daß wir in lcerer dünner Luft zap-
peln und frieren.

Die meisten der Burgen und Schlöffer des alten
Reichö deutscher Nation, das auch nicht mehr ist, sind
nun eingesunken und zusammcngcstürzt, von manchen ist
kcine Spur mehr übrig. Sie sind untergegangen durch
Bauernaufruhr durch den dreißigjährigen Krieg durch
französischen Uebermuth und Frevel unter Ludwig dem
Vierzehnten^, manche auch noch durch die Freiheit- und
Gleichheit-Rufer zwischen den Jahren 1792 und 1812,
die meisten indesscn durch die allmächtige Zeit. Diese
und ihre dunkle und geheime Gewalt hat mit den Thür-
men und Burgen auch die Geschlechter begrabcn, die
weiland aus ihnen herrschten. Wenn wir den Helwig
und seine Namen Stammtafeln und Wappen durch-

Einige derselben, damit sie von den Franzosen im Kriege nicht znr
Landplagung gebraucht werden könnten, haben die eigenen Herren sprengen
und schleifen lassen, wie z. B. Saffenburg und Alden-Ahr von Jülich und
Köln geschehen.
 
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