und das Gräberfeld von der Gleichen Gruppe benutz bzw. belegt wurden.
Dafür spricht sowohl der Umstand, daß die beiden Fundstellen nur we-
nig (450-500 m) voneinander entfernt sind, wie auch das Fehlen anderer
dem Gräberfeld zeitgleicher, in unmittelbarer Nachbarschaft oder in näch-
ster Umgebung der Nekropole befindlichen Siedlungen - darauf deuten
die Ergebnisse der fortgeschrittenen Geländeerforschung in dieser Re-
gion - ferner die Ähnlichkeit des aus der Siedlung und dem Gräberfeld
gewonnenen Fundmaterials sowie der chronologische Rahmen der Nut-
zung dieser beiden Fundstellen (P. Kaczanowski 1996).
Kryspinów stellt zugleich einen wichtigen Punkt auf der Karte antiker
Münzfunde dar. Von diesem Ort stammt die im August 1935 gefundene
Drachme des parthischen Herrschers Mitridates II. (124/123 - 87), ge-
prägt in Ekbatana (Abb. 1) (D. Sellwood 1980, p. 77, Typ 27,2; M. Mielcza-
rek 1988, pp. 141, 153; 1989, p. 142, no 14; Sammlung des Nationalmu-
seums in Krakow, Inv.-No VII-A-5065), früher als Münze des Mitridates I.
bezeichnet (171-139) (U. Piotrowicz 1935a, p. 151; S. Kubiak 1978, p. 198).
Die Publikation von L. Piotrowicz (1935a, p. 151) liefert keine Anhalt-
spunkte für die nähere Bestimmung des Fundortes der Drachme, es wird
darin angedeutet, daß sie in Kryspinów auf einem „steinigen Ackerfeld”
aufgepflügt worden sei. Gemeint ist damit wohl also irgendein Teil der
innerhalb des Dorfes Kryspinów befindlichen Felder, deren Ackerschicht
im allgemeinen von Steinen geringerer Größe durchsetzt.
Die Drachme von Kr yspinów ist eine der zwei bislang bekannten, im
polnischen Gebiet belegten parthischen Münzen; außer diesem Exem-
plar ist nur eine Tetradrachme des Mitridates II. von Lublin-Dąbrowa zu
nennen (H. Wojtulewicz 1994, p. 115). Die Münzen des Partherreiches
sind auch in der anderen Gebieten Mitteleuropas nur sehr selten anzu-
treffen. Von Böhmen, aus der Ortschaft Tom u Mostu, Kr. Horni Titvinov,
sind 10 parthische Bronzemünzen aus dem 2.Jh. v. Chr. bis 2. Jh. n. Chr.
bekannt. Die älteste von ihnen ist die Münze Mitridates’ II. (124/3 - 87), die
jüngste die Vologeses’ III. (147/8 - 191) (E. Potichonov 1955, pp. 136-137;
M. Mielczarek 1989, pp. 151-152). Erwähnenswert ist ferner ein Fund aus
Mähren (Vanovice, Kr. Boskovice), wo eine Drachme des Fraates zum Vor-
schein kam (40-3/2) (E. Potichonov 1955, p. 210; M. Mielczarek 1989, p.
156). Selten anzutreffen sind in Mitteleuropa ebenfalls die Münzfunde
aus Elymais und Baktrien (M. Mielczarek 1989, p. 9Iff.). Im polnischen
Gebiet sind solche aus Osowiec, Woiw. Skierniewice (S. Kubiak 1978,
85
Dafür spricht sowohl der Umstand, daß die beiden Fundstellen nur we-
nig (450-500 m) voneinander entfernt sind, wie auch das Fehlen anderer
dem Gräberfeld zeitgleicher, in unmittelbarer Nachbarschaft oder in näch-
ster Umgebung der Nekropole befindlichen Siedlungen - darauf deuten
die Ergebnisse der fortgeschrittenen Geländeerforschung in dieser Re-
gion - ferner die Ähnlichkeit des aus der Siedlung und dem Gräberfeld
gewonnenen Fundmaterials sowie der chronologische Rahmen der Nut-
zung dieser beiden Fundstellen (P. Kaczanowski 1996).
Kryspinów stellt zugleich einen wichtigen Punkt auf der Karte antiker
Münzfunde dar. Von diesem Ort stammt die im August 1935 gefundene
Drachme des parthischen Herrschers Mitridates II. (124/123 - 87), ge-
prägt in Ekbatana (Abb. 1) (D. Sellwood 1980, p. 77, Typ 27,2; M. Mielcza-
rek 1988, pp. 141, 153; 1989, p. 142, no 14; Sammlung des Nationalmu-
seums in Krakow, Inv.-No VII-A-5065), früher als Münze des Mitridates I.
bezeichnet (171-139) (U. Piotrowicz 1935a, p. 151; S. Kubiak 1978, p. 198).
Die Publikation von L. Piotrowicz (1935a, p. 151) liefert keine Anhalt-
spunkte für die nähere Bestimmung des Fundortes der Drachme, es wird
darin angedeutet, daß sie in Kryspinów auf einem „steinigen Ackerfeld”
aufgepflügt worden sei. Gemeint ist damit wohl also irgendein Teil der
innerhalb des Dorfes Kryspinów befindlichen Felder, deren Ackerschicht
im allgemeinen von Steinen geringerer Größe durchsetzt.
Die Drachme von Kr yspinów ist eine der zwei bislang bekannten, im
polnischen Gebiet belegten parthischen Münzen; außer diesem Exem-
plar ist nur eine Tetradrachme des Mitridates II. von Lublin-Dąbrowa zu
nennen (H. Wojtulewicz 1994, p. 115). Die Münzen des Partherreiches
sind auch in der anderen Gebieten Mitteleuropas nur sehr selten anzu-
treffen. Von Böhmen, aus der Ortschaft Tom u Mostu, Kr. Horni Titvinov,
sind 10 parthische Bronzemünzen aus dem 2.Jh. v. Chr. bis 2. Jh. n. Chr.
bekannt. Die älteste von ihnen ist die Münze Mitridates’ II. (124/3 - 87), die
jüngste die Vologeses’ III. (147/8 - 191) (E. Potichonov 1955, pp. 136-137;
M. Mielczarek 1989, pp. 151-152). Erwähnenswert ist ferner ein Fund aus
Mähren (Vanovice, Kr. Boskovice), wo eine Drachme des Fraates zum Vor-
schein kam (40-3/2) (E. Potichonov 1955, p. 210; M. Mielczarek 1989, p.
156). Selten anzutreffen sind in Mitteleuropa ebenfalls die Münzfunde
aus Elymais und Baktrien (M. Mielczarek 1989, p. 9Iff.). Im polnischen
Gebiet sind solche aus Osowiec, Woiw. Skierniewice (S. Kubiak 1978,
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