Vom Gliedmassenskelet der Vögel. 397
Manche der Flügelbewegungen werden gar nicht durch Muskeln, sondern
durch eigentümliche Mechanismen der Gelenke oder durch Span-
Dung elastischer Gebilde u. dgl. bewirkt, wodurch gleichfalls eine Vermin-
derung des Körpergewichtes erzielt wird. So istz. B. ein elastisches Band von
der Schulter bis. zur Hand angelegt, das bei Streckung des Ellenbogenge-
lenkes in Spannung versetzt wird, wo durch diese dann von selbst die Hand
gestreckt wird. Ferner ist auch die Gelenkfläche des untern Endes des
Humerus für den Radius von solch excentrischer Krümmung, dass bei der
Beugung des Vorderarmes der Radius an der Ulna gegen die Hand sich
verschiebt und die letztere nach der Ulnarseite beugt. Ebenso wird um-
gekehrt das Handgelenk durch denselben Mechanismus gestreckt, wenn
das Ellenbogengelenk in Streckung versetzt wird.
Endlich ist die Einsenkung der Schwungfedern des Flügels in dessen
Cutis und ihre Befestigung so veranstaltet, dass bei Spannung der Cutis
Und der darunter liegenden Fascie, welche eintritt bei der Streckung des
Hand- und Ellenbogengelenkes, die Federn sich in einer Ebene ausspreitzen,
Uln die Flugfläche zu bilden, bei der Abspannung der Cutis und Fascie
aber vermöge der elastischen Zusammenziehung der ersteren sich zusammen-
e§en, also auch diese Bewegungen vollzogen werden ohne direkte Ein-
wirkung von Muskeln.
Die hintern Gliedmassen sind nur für die Gangbewegung be-
nennet. Ihre Entwicklung in die Länge zeigt, ähnlich den Gliedmassen
er Säugethiere, grosse Verschiedenheit, die hauptsächlich von den ver-
miedenen Verhältnissen abhängt, unter welchen die Vögel ihr Leben ver-
fingen und ihre Nahrung gewinnen müssen. Vögel, die auf Bäumen und
öS oder im Wasser sich vorzugsweise aufhalten und hier ihre Nahrung
cnen, oder letzterer im Fluge nachhaschen, haben im Allgemeinen kürzere
eine, als solche, welche auf dem Lande umherlaufen oder durch Sümpfe
^aten müssen, um ihre Nahrung zu finden. Daher haben Singvögel,
, ettervögel, Schwimmvögel (Fig. 443) u. a. kürzere Beine als Watvögel
| jg. 444), Stelzen- und Laufvögel, die lange Beine besitzen. Letzteren
: J8- 445) kommen die langen Beine um so mehr zu Statten, als durch
ren schnellen Lauf sie das ihnen abgehende Flugvermögen ergänzen müssen.
ezügiiCü dieser Schnellläufigkeit erinnern sie an die langbeinigen Säuge-
hlere (Einhufer, Wiederkäuer).
, Die Gliederung der hinteren Gliedmassen der Vögel ist derjenigen
er Säugethiere sehr ähnlich. Wie bei diesen, zerfallen auch sie (Fig. 435) in
berschenkel (Femur), Unterschenkel {Crus) und Fuss (Pes). Letz-
.erer zerfällt aber nur in Mittelfuss oder s. g. Lauf (Metatarsus) und
die Zehen (Digiti), da die Fusswurzeln (Tarsus) den Vögeln ganz all-
ein abgehen. Nur bei Apteryx kommt, Owen zu Folge, ein kleiner
Manche der Flügelbewegungen werden gar nicht durch Muskeln, sondern
durch eigentümliche Mechanismen der Gelenke oder durch Span-
Dung elastischer Gebilde u. dgl. bewirkt, wodurch gleichfalls eine Vermin-
derung des Körpergewichtes erzielt wird. So istz. B. ein elastisches Band von
der Schulter bis. zur Hand angelegt, das bei Streckung des Ellenbogenge-
lenkes in Spannung versetzt wird, wo durch diese dann von selbst die Hand
gestreckt wird. Ferner ist auch die Gelenkfläche des untern Endes des
Humerus für den Radius von solch excentrischer Krümmung, dass bei der
Beugung des Vorderarmes der Radius an der Ulna gegen die Hand sich
verschiebt und die letztere nach der Ulnarseite beugt. Ebenso wird um-
gekehrt das Handgelenk durch denselben Mechanismus gestreckt, wenn
das Ellenbogengelenk in Streckung versetzt wird.
Endlich ist die Einsenkung der Schwungfedern des Flügels in dessen
Cutis und ihre Befestigung so veranstaltet, dass bei Spannung der Cutis
Und der darunter liegenden Fascie, welche eintritt bei der Streckung des
Hand- und Ellenbogengelenkes, die Federn sich in einer Ebene ausspreitzen,
Uln die Flugfläche zu bilden, bei der Abspannung der Cutis und Fascie
aber vermöge der elastischen Zusammenziehung der ersteren sich zusammen-
e§en, also auch diese Bewegungen vollzogen werden ohne direkte Ein-
wirkung von Muskeln.
Die hintern Gliedmassen sind nur für die Gangbewegung be-
nennet. Ihre Entwicklung in die Länge zeigt, ähnlich den Gliedmassen
er Säugethiere, grosse Verschiedenheit, die hauptsächlich von den ver-
miedenen Verhältnissen abhängt, unter welchen die Vögel ihr Leben ver-
fingen und ihre Nahrung gewinnen müssen. Vögel, die auf Bäumen und
öS oder im Wasser sich vorzugsweise aufhalten und hier ihre Nahrung
cnen, oder letzterer im Fluge nachhaschen, haben im Allgemeinen kürzere
eine, als solche, welche auf dem Lande umherlaufen oder durch Sümpfe
^aten müssen, um ihre Nahrung zu finden. Daher haben Singvögel,
, ettervögel, Schwimmvögel (Fig. 443) u. a. kürzere Beine als Watvögel
| jg. 444), Stelzen- und Laufvögel, die lange Beine besitzen. Letzteren
: J8- 445) kommen die langen Beine um so mehr zu Statten, als durch
ren schnellen Lauf sie das ihnen abgehende Flugvermögen ergänzen müssen.
ezügiiCü dieser Schnellläufigkeit erinnern sie an die langbeinigen Säuge-
hlere (Einhufer, Wiederkäuer).
, Die Gliederung der hinteren Gliedmassen der Vögel ist derjenigen
er Säugethiere sehr ähnlich. Wie bei diesen, zerfallen auch sie (Fig. 435) in
berschenkel (Femur), Unterschenkel {Crus) und Fuss (Pes). Letz-
.erer zerfällt aber nur in Mittelfuss oder s. g. Lauf (Metatarsus) und
die Zehen (Digiti), da die Fusswurzeln (Tarsus) den Vögeln ganz all-
ein abgehen. Nur bei Apteryx kommt, Owen zu Folge, ein kleiner