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Nuhn, Anton
Lehrbuch der practischen Anatomie als Anleitung zu dem Präpariren im Secirsale — Stuttgart, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.4006#0192
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Sander des Beckengürtels.

Schulterblattes entspricht, — ist, wie in einem Rahmen, in dem
Foramen obturatorium straff ausgespannt und dieses bis auf eine
Lücke (Conalis abtnratorius) ausgefüllt, die im oberen Theile für
den Durchgang der Vasa obturatoria und des Nerv, obtnratorius offen
bleibt. Es wird leicht frei gelegt, wenn man die das Becken vorn
deckenden Muskeln mit dem M. obturatorexternus, und innen den
Obturator internus sauber entfernt.

Von den Ligamenta coxovertebralia findet man ein oder zwei
Ligg. iliolumbaUa zwischen dem hintern Tlieil der Crista ossis oilium
und dem Querfortsatz des letztern oder der zwei letzten Lenden-
wirbel ausgespannt.

Von den Ligamenta iliosacra hat man hauptsächlich die hin-
tern zu untersuchen, welche 1) aus einem Lig. iliosacrum posti-
cum superficiale s. longum und einem profundum s. breve, welche
beide, einander bedeckend, von der Spina posterior superior zum
Seitenrand des Kreuzbeins herabsteigen und 2) aus den äusserst
starken und zahlreichen Ligamenta iliosacra postica vaga bestehen,
die von der Tuberositas oss. ilium zur hintern Fläche des Kreuz-
beins ausstrahlen.

Die Ligamenta ischiosacra sind sehr starke und wichtige
Bänder, wichtig desshalb, weil sie den Beckenausgang, und die In-
cisurae ischiadicae, major und minor, durch die sowohl Muskeln als
auch wichtige G-efässe und Nervenstämme ihren Durchgang nehmen,
bilden helfen. Es sind ihrer zwei, die in gekreuzter Richtung
vom Sitzbein zum Seitenrand des Kreuzbeins ausgespannt sind. Das
eine, Lig. tuborososaerwn, geht vom Sitzbeinhöcker zum obern
Theil des Seitenrandes des Kreuzbeins, während das andere, das
Lig. spinososacrum, von der höher liegenden Spina oss. ischii abgeht,
und vor dem vorigen und mit ihm sich kreuzend, weiter abwärts
am Kreuzbein, bis zum Steissbein herab, sich befestigt. Auf seiner
in die Beckenhöhle gekehrten Seite findet man den, meistens mit
vielen sehnigen Fasern untermischt, ähnlich verlaufenden Muse,
coeeggeus, den man abtragen muss, um den rein sehnigen Theil des
Bandes besser zu sehen.

Um die Synchondrosis iliosacra zu untersuchen, macht man
am besten einen Durchschnitt,.welcher lehrt, dass der vereinigende
Knorpel in seiner Mitte in zwei Blätter zerklüftet ist, von denen
eines mit dem Kreuzbein, das andere mit dem Darmbein verwachsen
 
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