Geognostisches.
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Treppensteine, für Unter- und Oberbau von ösfentlichen Gebänden
und Wohnnngen finden. Die Steinbrüche sind ausschließlich im
Alpha. Die wichtigsten liegen nm Ostdorf, Engstlatt nnd Endingen,
wobei jedoch wohl zu beachten ist, daß die Steinbrucharbeiten,
die aus nicht mehr als 3 m Tiese niedergchen, mit jedem Jahr
ihren Ort wechseln. Die heuer ausgegrabene Grnbe ist im
nächsten Jahr schon wieder aufgefüllt uud eingefäet, womit
zugleich eine Verbesseruug des Ackers verbuuden ist, aus welchem
die Steine ausgenommen wurden, während die zerfallenden
Schiefer und Mergel wieder eingefüllt einen gelockerten, anf-
geschlossenen Untergrund bilden.
Die Verwendung des Li assand steins als Baustein ist
ganz allgemein. Beim Ban der Veste Hohenzollern lieferte
Ostdorf seinen Malbstein für die Hoffatzade des Schlosses, für
den Thorthurm, die Eckthürme aus den Basteien und sämmtliche
Treppensteine, von Engstlatt wurde Blässer verwendet für die
ganze bastionirte Umfassung, den Nampenthurm und die 3 oberen
Etagen des Schlosses. Das Blauklötzle von Engstlatt fand
eine Verwendnng am Wilhelmsthurm (äußere Umfassung), am
Sockelmauerwerk und den Paramenten der beiden Souterrain-
Etagen des Schlosses (Achenbach pag. 122 fs. ^).
Die Gliederung des schwarzen Jura ist kurz folgende,
wobei die für Schwaben bahnbrechenden Arbeiten Quenstedts^)
zu Grunde gelegt sind. 1. Unterer schwarzer Jura «
uud .6. Die Psilonotenbank an der unteren Mühle von
Balingen, Engstlatt und Erlaheim läßt in Betrefs der Erhaltung
der Leitmuschel vieles zu wüuschen. Die Oolithenbank mit
Thalassiten und Plagiostomen versteckt sich gerne, da die Stein-
brucharbeiten nie auf diese Tiefe niedergehen, doch wurde sie beim
Bahubau unterhalb Balingen aufgeschlossen. Der Angnlaten-
sandstein bildet überall den Mittelpunkt von Alpha und den
beliebten Gegenstand des Abbaus in Ostdorf, Engstlatt und
Endingen, wo sie seit uralter Zeit gebrochen werden; der Abraunr
über den Angulaten ist stets der Arietenkalk oder „Schnecken-
fels^, der zwar nicht als Baustein brauchbar ist, aber den
Schotter für die Chausseen abgibt. An den Steinhaufen längs
O Ad. Achenbach, Geognostische Beschreibung der Hohenzoller'schen
Lande. Berlin W. Hertz 1857.
Fr. Aug. Ouenstedt, Das Flözgebirge Württembergs. Tübingen
1851. II. Aufl. Ders., Der Jura. Tübiugen 1858.
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Treppensteine, für Unter- und Oberbau von ösfentlichen Gebänden
und Wohnnngen finden. Die Steinbrüche sind ausschließlich im
Alpha. Die wichtigsten liegen nm Ostdorf, Engstlatt nnd Endingen,
wobei jedoch wohl zu beachten ist, daß die Steinbrucharbeiten,
die aus nicht mehr als 3 m Tiese niedergchen, mit jedem Jahr
ihren Ort wechseln. Die heuer ausgegrabene Grnbe ist im
nächsten Jahr schon wieder aufgefüllt uud eingefäet, womit
zugleich eine Verbesseruug des Ackers verbuuden ist, aus welchem
die Steine ausgenommen wurden, während die zerfallenden
Schiefer und Mergel wieder eingefüllt einen gelockerten, anf-
geschlossenen Untergrund bilden.
Die Verwendung des Li assand steins als Baustein ist
ganz allgemein. Beim Ban der Veste Hohenzollern lieferte
Ostdorf seinen Malbstein für die Hoffatzade des Schlosses, für
den Thorthurm, die Eckthürme aus den Basteien und sämmtliche
Treppensteine, von Engstlatt wurde Blässer verwendet für die
ganze bastionirte Umfassung, den Nampenthurm und die 3 oberen
Etagen des Schlosses. Das Blauklötzle von Engstlatt fand
eine Verwendnng am Wilhelmsthurm (äußere Umfassung), am
Sockelmauerwerk und den Paramenten der beiden Souterrain-
Etagen des Schlosses (Achenbach pag. 122 fs. ^).
Die Gliederung des schwarzen Jura ist kurz folgende,
wobei die für Schwaben bahnbrechenden Arbeiten Quenstedts^)
zu Grunde gelegt sind. 1. Unterer schwarzer Jura «
uud .6. Die Psilonotenbank an der unteren Mühle von
Balingen, Engstlatt und Erlaheim läßt in Betrefs der Erhaltung
der Leitmuschel vieles zu wüuschen. Die Oolithenbank mit
Thalassiten und Plagiostomen versteckt sich gerne, da die Stein-
brucharbeiten nie auf diese Tiefe niedergehen, doch wurde sie beim
Bahubau unterhalb Balingen aufgeschlossen. Der Angnlaten-
sandstein bildet überall den Mittelpunkt von Alpha und den
beliebten Gegenstand des Abbaus in Ostdorf, Engstlatt und
Endingen, wo sie seit uralter Zeit gebrochen werden; der Abraunr
über den Angulaten ist stets der Arietenkalk oder „Schnecken-
fels^, der zwar nicht als Baustein brauchbar ist, aber den
Schotter für die Chausseen abgibt. An den Steinhaufen längs
O Ad. Achenbach, Geognostische Beschreibung der Hohenzoller'schen
Lande. Berlin W. Hertz 1857.
Fr. Aug. Ouenstedt, Das Flözgebirge Württembergs. Tübingen
1851. II. Aufl. Ders., Der Jura. Tübiugen 1858.