Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Paulus, Eduard [Hrsg.]; Hartmann, ... [Red.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0149
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Politischer Zustand.

133

Schenkungsbuch (kok. 36n.) kommt im I. 1109 eine vülu
in ooioitutu Ilretlikim (Bretken) vor, rind in einer Urkunde Konrads
Don Magenheim vom Mai 1280 (s. u. Michaelsberg) ein Lonruclns
com68 ciö Ve'iIimZen, oiiwäeur provinoiae 1unclgruviu8, in Hiur
sita 08t eoolo8iu in UuIielberA.

<§in im Nordostcn des Oberamtes gclegener Theil desselben ge-
hörte zu dcm Waldbezirk, worüber K. Otto III. den 1. Jan. 988
dem Bischos Hildebold von Worms den Königsbann verlieh. Hohen-
staufischer Allodialbesitz befand sich zu Güglingen, Schwaigern, Nord-
heim und Lauterstein (einer jetzt zu Hausen bei Masscnbach gehörigen
Parzetlar-Vcarkung), welcher Besitz unter Anderem im I. 1188 bei
dcm Verlöbniß Herz. Konrads von Rotenburg, nachherigen Herzogs
von Schwaben, zur Wiederlage sür die kastilische Königslochter Be-
rengaria bestimmt wurde (Wirt. Urkb. 1, 228. 2, 256).

Die Reihcnsolge, nach welcher bis zum Schluß deö 13. Jahr-
hunderts die wichtigeren Ortsnamen des Oberamtes in der Geschichte
nach ächten Urkunden, beziehungsweise unverdächtigcn Quellen auf-
tretcn, ist folgeude: Schwaigern 765, Klein-Gartach 766, Meims-
heim 788, Michaelsberg, Magenheim, Botenhcim, Rodbachhof 793,
Frauenzimmern 795, Hausen bei Massenbach 805, Nordheim um
823, Türrenzimmern 826, Stockheim um 950, Stcthen 12. Jahrh.,
Weiler 1122 (?), 1279, Masscnbach um 1150, Brackenheim in dcr
2. Hälfte des 12. Jahrh., Spielberg 1161 (?), um 1350, Güg-
lingen 1188, Bromberg 1203, Hausen a. d. Z. 1207 (d), 1295,
Stocksberg 1220, Haberschlacht 1229, Ochseuberg 1231, Blanken-
horn, Neipperg 1211, Cleebronn, Balzhos, Pfafsenhofen 1279, Leon-
bronn 1289, Ochsenbach 1290, Klingenberg 1293 ^ Diichelbach
1296 u. s. W.

Jn dcr Folge sinden wir in diescn Gegendcn eine große Mcnge
von Geschlcchtern, theils neben theils nach einander in hiestgen Bcsitz
sich theilend, manche der Gegend selbst entsprossen, andere aus der
Lleähe oder auch weiter her stammend, manche längst erloschen, andere
jetzt zn den deulschen Regentcnfamiiien zählend. Hiezu komml noch
ein nicht unbedeutender geistlicher Bcsttz. *)

C'ine der ältesten und zu ihrer Zeit wohl die bedeutendste hier
angesessene Familie ist die m a g e n h e im i s ch e, welche auf dcr Burg,
beziehuitgsweise den zwei Burgen am Michaclsbcrg gesessen, im I. 1147
auftritt und im Anfang des 15. Jahrhunderts erlifcht. Zhre Haupt-
besitzungen, z. Th. kurmainzische Lehen, ergeben sich daraus, daß am
Cnde des 13. Jahrh. lllrichZ, von M. Tochter Maria ihrem Gatten,
dem Grafen Otto von Hohenberg (zu Nagold), die Hälfte der nicderen
Burg M. mit der Hälfte von Brackenheim und von Blaukenhorn,

*) Die gcnamren Nachweise zum folgendeu s. u. im topogr. Theil.
 
Annotationen