Frauenzimmern.
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samt semen Hofdienern kein Wort redete. Von da in den Strom-
berger Wald zurückgekehrt, befragte Albrecht seinen Führer hierüber
und erhielt znr Antwort: der Herr, welchen dn gesehen, ist deincs
Vaters Brndcr, Fricvrich, ein wackerer Kämpfer wider die Unqläu-
bigen. Cr hat bei Lebzeiten die armen Leute mit unbilligen Auf-
lagen sehr gedrückt nnd das Geld znm Krieg gegen die klnglänbigen
angewendet; wir andern aber haben ihm dazu Rath und Anschläge
gegeben und werden jetzt solcher Ungerechtigkcit willen hart gestraft.
Dieses ist dir deiner Tugenden wegcn gcoffenbart, damit du dich vor
dergleichen Dingen hüten mögest. Hicrauf verschwanv dcr Führer.
Albrecht sah auf einmal das Schloß zu Feuer, Pech und Schwefel
werden, wovon ihm der Geruch entgegenqualmte, und er stch so ent-
setzte, daß ihm plötzlich Hanpthaar nnd Bart weiß wie Schnee wur-
den. Er ritt sosort zu seiner Gesellschaft heim nnd beschloß an dem
Ort, wo sich das zugetragen, cine Kirche zu erbanen, wozu der Be-
sttzer desselben, Graf Erkinger, gerne seine Einwilligung erthcilte" (Zim-
merische Chronik 1, 102 ff. in der Bibl. des Litt. Vereins XOI.).
Die Sage setzt diese Stiftung ins Jahr 1134 und zieht die Grün-
dung der Klöster Frauenalb und Herrcnalb mit in ihren Bereich,
indem Verthold von Eberstein damals anch auf Magcnheim anwesend
gewesen, und durch diese Begebenheit veranlaßt, Frauenalb, später
anch Herrenalb, gcgründet habe.
Was dagegen urknndlich über die Gründung des Frauenklosters
stch sagen läßt, ist solgendes, zum Theil frcilich etwas lückenhaftes.
Bischof Hermann von Würzbnrg gedachte ein Cistercicnser-Frauen-
kloster unter dem Namen Marienthal ;u stiften und erlangte hiefür
den 21. Mai 1237 von Pabst Gregor IX. die Erlaubniß und Be-
stätigung samt der Zusage des Schutzes und C'rtheilung dcr gewöhn-
lichen Privilegien, jedoch ohne daß der Güterbestand des Klosters
genauer bezeichnet wäre. Darauf wies er mit Zustimmung seines
Kapitels im I. 1238 den zum Eintritt in das Kloster bereiten
Nonnen den seit 1037 halb dem Bisthum Würzburg gehörigen Ort
Böckingen oberhalb Heilbronns als Sitz an. Allein dieselben ge-
wannen hier keinen Bestand. Denn im I. 1245 erscheinen ste in
Zimmern und ertauschen gegen ihren Hof zu Böckingen vom Kloster
Adelberg ein der Veschreibung zufolgc nicht unbedeutendes Gut allhier,
wohl eben um einen besseren Aufenthaltsort zu bekommen, und so
kam das Kloster in die Wormser Diöcese. Allein auch der neuer-
worbene Platz scheint ihnen nicht genügt zu haben, daher schenkte
Erkinger von Magenheim den 6. Okt. 1246 aus Verehrung gegen
die Jungfrau Maria und um seincs, seiner Vorfahren und Kinder
Seelenheiles willen an den Cistercienserorden die, wie allgemein
bekannt, von seinen Vorfahren gegründete Kirche zu Zimmern (d. h.
wohl mit Rücksicht auf die genannten Urkunden von 1182 u. 1234
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samt semen Hofdienern kein Wort redete. Von da in den Strom-
berger Wald zurückgekehrt, befragte Albrecht seinen Führer hierüber
und erhielt znr Antwort: der Herr, welchen dn gesehen, ist deincs
Vaters Brndcr, Fricvrich, ein wackerer Kämpfer wider die Unqläu-
bigen. Cr hat bei Lebzeiten die armen Leute mit unbilligen Auf-
lagen sehr gedrückt nnd das Geld znm Krieg gegen die klnglänbigen
angewendet; wir andern aber haben ihm dazu Rath und Anschläge
gegeben und werden jetzt solcher Ungerechtigkcit willen hart gestraft.
Dieses ist dir deiner Tugenden wegcn gcoffenbart, damit du dich vor
dergleichen Dingen hüten mögest. Hicrauf verschwanv dcr Führer.
Albrecht sah auf einmal das Schloß zu Feuer, Pech und Schwefel
werden, wovon ihm der Geruch entgegenqualmte, und er stch so ent-
setzte, daß ihm plötzlich Hanpthaar nnd Bart weiß wie Schnee wur-
den. Er ritt sosort zu seiner Gesellschaft heim nnd beschloß an dem
Ort, wo sich das zugetragen, cine Kirche zu erbanen, wozu der Be-
sttzer desselben, Graf Erkinger, gerne seine Einwilligung erthcilte" (Zim-
merische Chronik 1, 102 ff. in der Bibl. des Litt. Vereins XOI.).
Die Sage setzt diese Stiftung ins Jahr 1134 und zieht die Grün-
dung der Klöster Frauenalb und Herrcnalb mit in ihren Bereich,
indem Verthold von Eberstein damals anch auf Magcnheim anwesend
gewesen, und durch diese Begebenheit veranlaßt, Frauenalb, später
anch Herrenalb, gcgründet habe.
Was dagegen urknndlich über die Gründung des Frauenklosters
stch sagen läßt, ist solgendes, zum Theil frcilich etwas lückenhaftes.
Bischof Hermann von Würzbnrg gedachte ein Cistercicnser-Frauen-
kloster unter dem Namen Marienthal ;u stiften und erlangte hiefür
den 21. Mai 1237 von Pabst Gregor IX. die Erlaubniß und Be-
stätigung samt der Zusage des Schutzes und C'rtheilung dcr gewöhn-
lichen Privilegien, jedoch ohne daß der Güterbestand des Klosters
genauer bezeichnet wäre. Darauf wies er mit Zustimmung seines
Kapitels im I. 1238 den zum Eintritt in das Kloster bereiten
Nonnen den seit 1037 halb dem Bisthum Würzburg gehörigen Ort
Böckingen oberhalb Heilbronns als Sitz an. Allein dieselben ge-
wannen hier keinen Bestand. Denn im I. 1245 erscheinen ste in
Zimmern und ertauschen gegen ihren Hof zu Böckingen vom Kloster
Adelberg ein der Veschreibung zufolgc nicht unbedeutendes Gut allhier,
wohl eben um einen besseren Aufenthaltsort zu bekommen, und so
kam das Kloster in die Wormser Diöcese. Allein auch der neuer-
worbene Platz scheint ihnen nicht genügt zu haben, daher schenkte
Erkinger von Magenheim den 6. Okt. 1246 aus Verehrung gegen
die Jungfrau Maria und um seincs, seiner Vorfahren und Kinder
Seelenheiles willen an den Cistercienserorden die, wie allgemein
bekannt, von seinen Vorfahren gegründete Kirche zu Zimmern (d. h.
wohl mit Rücksicht auf die genannten Urkunden von 1182 u. 1234