Güglingcn.
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in Ludwl'gsbnrg aus Keupersandsteinen erbaut. Werkmeister Erhard
aus Tübingen hatte die Ausführung; sie ist aber schon wieder Lau-
fällig geworden. Von der früheren steht noch der im Osten sich
erhebende aus spätgothischer Zeit stammende Thurm und ein rundes
steinernes Treppenthürmchen an seiner Südseite. An dem hübschver-
zierten Eingang des letzteren sieht man:
Anno Domini 1598 Jar Hanß Laier,
sowie das Steinmetzzeichen desselben; oben ist die Schneckentreppe
schön zugcwölbt. Der 147 Fuß hohe Thurm selbst hat drei hohe
Stockwerke, das dritte ist achteckig und endigt in ein achtseitiges Zclt-
dach. An seiner Südwand findet man ein spätgothisch gefülltes Fenster,
an einem Ostfenster die Jahreszahl 1762. Die außen schlicht ge-
haltene Kirche zeigt zwei Reihen rundbogiger Fenster (die oberen be-
deutend höher), und innen einen frcundlich ansprechenden weiten lich-
ten, aus drei Sciten von Emporen umschlossenen Raum. An der
freigclassenen Ostseite ist die Kanzel angebracht; das Jnnere des Thurms
dient als Sakristei. Die Emporen werden getragen von achteckigen
Holzpfeilern, von denen wieder schllrnke romanische Säulen ausgehen,
um die hübsche flache Decke zu stützen. Die vicr schön verzierten
Glocken sind sämtlich nach dcm Brande von Heinrich Kurtz in Stutt-
gart 1850 gegossen; die erste Glocke hat die Aufschrift:
Glocken die in Brand uud Siurin
Nicderschmolzeu von dcm Thurm,
Sollt mit feierlichem Beben
Drobcn wiedcr töncnd schweben.
klu 8 6 b ; n.
Ehrfurcht vor dem Unsickübaren
Zittre durch der Hörer Sckiaaren
Stets mit deiuem Klang, deni vollen,
Mächtig wie dcs Donners Nollen.
Uuf der zweiten Glocke steht:
6 nritn8.
Töne sanft wie Harf und Leier
Zu der ew'gen Liebe Feier,
Die in dicse Welt gckonunen,
Töne sic in's Herz der Frommen.
Auf der dritten Glocke:
Dran i a.
Singend ob dcm Staub der Grüfte,
Höch im Reich der Himmelslüite, ^
Weck' in Thränen unter Trauer
Neücn Lebens Wonne-Schauer.
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in Ludwl'gsbnrg aus Keupersandsteinen erbaut. Werkmeister Erhard
aus Tübingen hatte die Ausführung; sie ist aber schon wieder Lau-
fällig geworden. Von der früheren steht noch der im Osten sich
erhebende aus spätgothischer Zeit stammende Thurm und ein rundes
steinernes Treppenthürmchen an seiner Südseite. An dem hübschver-
zierten Eingang des letzteren sieht man:
Anno Domini 1598 Jar Hanß Laier,
sowie das Steinmetzzeichen desselben; oben ist die Schneckentreppe
schön zugcwölbt. Der 147 Fuß hohe Thurm selbst hat drei hohe
Stockwerke, das dritte ist achteckig und endigt in ein achtseitiges Zclt-
dach. An seiner Südwand findet man ein spätgothisch gefülltes Fenster,
an einem Ostfenster die Jahreszahl 1762. Die außen schlicht ge-
haltene Kirche zeigt zwei Reihen rundbogiger Fenster (die oberen be-
deutend höher), und innen einen frcundlich ansprechenden weiten lich-
ten, aus drei Sciten von Emporen umschlossenen Raum. An der
freigclassenen Ostseite ist die Kanzel angebracht; das Jnnere des Thurms
dient als Sakristei. Die Emporen werden getragen von achteckigen
Holzpfeilern, von denen wieder schllrnke romanische Säulen ausgehen,
um die hübsche flache Decke zu stützen. Die vicr schön verzierten
Glocken sind sämtlich nach dcm Brande von Heinrich Kurtz in Stutt-
gart 1850 gegossen; die erste Glocke hat die Aufschrift:
Glocken die in Brand uud Siurin
Nicderschmolzeu von dcm Thurm,
Sollt mit feierlichem Beben
Drobcn wiedcr töncnd schweben.
klu 8 6 b ; n.
Ehrfurcht vor dem Unsickübaren
Zittre durch der Hörer Sckiaaren
Stets mit deiuem Klang, deni vollen,
Mächtig wie dcs Donners Nollen.
Uuf der zweiten Glocke steht:
6 nritn8.
Töne sanft wie Harf und Leier
Zu der ew'gen Liebe Feier,
Die in dicse Welt gckonunen,
Töne sic in's Herz der Frommen.
Auf der dritten Glocke:
Dran i a.
Singend ob dcm Staub der Grüfte,
Höch im Reich der Himmelslüite, ^
Weck' in Thränen unter Trauer
Neücn Lebens Wonne-Schauer.