Hausen an der Zabcr.
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hiesigen Besitz an Schwigger von Bruchsal und im I. 1295 wird der
Ort im UrLar des Stifts Wimpfen als nahe bei Berwangen genannt(s. o.).
Seither verschwindet er aus der Geschichte, wie denn auch in einer
Urkunde von 1490 nur noch ein „Weingart am Luterstein zu Hansen"
vorkommt; man sindet jedoch noch Spuren von ihm Lei den sog.
Hausener WeinLergen unweit der Fnrfelder Markung (vrgl. Psau
Geschichte von Kirchhausen S. 14).
Haujen an der Zaber.
Gemeinde II. Kl. mit 88S Einw., worunter 4 Kath. — Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach
Michaelsberg eingepfarrt. ^ Stunden östlich von der Oberamtsstadt gelegen.
Hausen zum Unterschied der vielen Orte gleichen Namens „an
der Zaber'' oder auch „Lei Brackenheim" genannt, hat eine schöne
sreie Lage aus dem Flachlande zwischen der Zaber und dem Heuchel-
Lerg zunächst des unbedeutend eingefurchten Neippergerbach-Thälchens,
zu dem sich noch der westlichste Theil des Orts hinabzieht. Der
große, unregelmäßig und gedrängt angelegte Ort, der wegen der hier
stark betriebenen Schweinezucht im Munde des Volks auch „Säu-
hausen" gcnannt wird, befteht vorherrschend aus kleinen, minder an-
sehnlichen Wohnungen, denen man die Wohlhabenheit der Einwohner
nicht ansieht, auch läßt derselbe in Beziehung der Reinlichkeit noch
manches zu wünschen übrig. Der Ort hatte früher drei Thore und
war mit einem Graben umzogen.
Die inmitten auf einem freien Platz gelegene Kirche ist noch ganz
im spätgothischen Geschmack erbaut, und zwar mit breitem Schiff und
östlich stehenvem Thurme. Das Schiff hat cinige Spitzbogenpsorten
und ungefüllte Spitzbogenfenster; der mit einem Satteldach bedeckle
Thurm dagegen schöu gefüllte Schallfenster, und an seiner Ostwand
steht ziemlich hoch über der Erde auf eiuem Tragstein und unter
einem achtseitigen frühgothischen Baldachin die lebensgroße Bildsäule
eines Ritters, in der Tracht des beginnenden 14. Jahrhunderts. Der
Ritter setzt den großen dreieckigen Schild vor den linken Fuß, hat
in der Rechten das lange Schwert, trägt eine Panzerhaube und über
dem anliegenden Kettenpanzer ein langes Obergewand.
Das erste Geschoß des Thurmes enthält ein schönes gothisches
Nctzgewölbe (arff dem Schlußstein der herzogl. württembergische Wap-
penschild), sowie eine hübsche spätgothische Sakramenthäuschensnische;
an der Ostwand sieht man einen Schild mit Kelch und ck L, dar-
über 1869 , das Jahr der Erneuerung der Kirche; vielleicht stand
hier ursprünglich das Jahr der Erbauung der Kirche. Das Jnnere
des Schiffes enthält eine halbachteckige spätgothische stcinerne Kanzel,
schön mit Stab- und Laubwerk geschmückt, unv vier hohe die ebene
Decke tragende Holzsäulen, von denen zwei zierlich gedreht sind, dann
auf einem Querbalken im spitzen Triumphbogen die halblebensgroßen
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hiesigen Besitz an Schwigger von Bruchsal und im I. 1295 wird der
Ort im UrLar des Stifts Wimpfen als nahe bei Berwangen genannt(s. o.).
Seither verschwindet er aus der Geschichte, wie denn auch in einer
Urkunde von 1490 nur noch ein „Weingart am Luterstein zu Hansen"
vorkommt; man sindet jedoch noch Spuren von ihm Lei den sog.
Hausener WeinLergen unweit der Fnrfelder Markung (vrgl. Psau
Geschichte von Kirchhausen S. 14).
Haujen an der Zaber.
Gemeinde II. Kl. mit 88S Einw., worunter 4 Kath. — Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach
Michaelsberg eingepfarrt. ^ Stunden östlich von der Oberamtsstadt gelegen.
Hausen zum Unterschied der vielen Orte gleichen Namens „an
der Zaber'' oder auch „Lei Brackenheim" genannt, hat eine schöne
sreie Lage aus dem Flachlande zwischen der Zaber und dem Heuchel-
Lerg zunächst des unbedeutend eingefurchten Neippergerbach-Thälchens,
zu dem sich noch der westlichste Theil des Orts hinabzieht. Der
große, unregelmäßig und gedrängt angelegte Ort, der wegen der hier
stark betriebenen Schweinezucht im Munde des Volks auch „Säu-
hausen" gcnannt wird, befteht vorherrschend aus kleinen, minder an-
sehnlichen Wohnungen, denen man die Wohlhabenheit der Einwohner
nicht ansieht, auch läßt derselbe in Beziehung der Reinlichkeit noch
manches zu wünschen übrig. Der Ort hatte früher drei Thore und
war mit einem Graben umzogen.
Die inmitten auf einem freien Platz gelegene Kirche ist noch ganz
im spätgothischen Geschmack erbaut, und zwar mit breitem Schiff und
östlich stehenvem Thurme. Das Schiff hat cinige Spitzbogenpsorten
und ungefüllte Spitzbogenfenster; der mit einem Satteldach bedeckle
Thurm dagegen schöu gefüllte Schallfenster, und an seiner Ostwand
steht ziemlich hoch über der Erde auf eiuem Tragstein und unter
einem achtseitigen frühgothischen Baldachin die lebensgroße Bildsäule
eines Ritters, in der Tracht des beginnenden 14. Jahrhunderts. Der
Ritter setzt den großen dreieckigen Schild vor den linken Fuß, hat
in der Rechten das lange Schwert, trägt eine Panzerhaube und über
dem anliegenden Kettenpanzer ein langes Obergewand.
Das erste Geschoß des Thurmes enthält ein schönes gothisches
Nctzgewölbe (arff dem Schlußstein der herzogl. württembergische Wap-
penschild), sowie eine hübsche spätgothische Sakramenthäuschensnische;
an der Ostwand sieht man einen Schild mit Kelch und ck L, dar-
über 1869 , das Jahr der Erneuerung der Kirche; vielleicht stand
hier ursprünglich das Jahr der Erbauung der Kirche. Das Jnnere
des Schiffes enthält eine halbachteckige spätgothische stcinerne Kanzel,
schön mit Stab- und Laubwerk geschmückt, unv vier hohe die ebene
Decke tragende Holzsäulen, von denen zwei zierlich gedreht sind, dann
auf einem Querbalken im spitzen Triumphbogen die halblebensgroßen