Leoubrcnn.
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übrige Holz wird verkauft, was der Gemeindekasse cine jährliche Rente
von 1500 fl. sichert. Außer dieser Einnahme bezieht sie aus 8 Mrg.
Weide nebst Herbstweide eine Pachtsumme von 180 flb, aus dcm
Psercherlös 80 st., aus Obst auf den Allmanden 20 fl. und aus
einigen Gemeindegütcrn 50 fl.
Jn gutem Zustande ist die mit einer lüchtigen Landrace sich be-
schäftigende Rindviehzucht, zu deren Nachzncht zwei Farren von gleicher
Race aufgestellt sind. Der Handel mit Viel), theilweise auch mit
gemästctcm, ist von einigem Belang. Auf der Markung läßt ein
Ortsschäfer im Sommer 140, im Winter 190 St. Bastardschafe
laufen; sie werden im Ort überwintert. Die Schweinezucht (Land-
und halbenglifche Race) ist von einigcr Bedeutung und erlaubt eineir
Verkauf von etwa 200 Ferkeln und gegcn 7 0 gemästelen Schweincn.
An Stiftungen sind 957 st. vorhanden, deren Zinse zur Ver-
theilung von Brot an Ortsarme und Anschaffung von Schnlbüchern
für arme Kinder, und soweit stc nicht eine besondere Bestimmung für
die Kirche haben, zu weiteren Armenunterstützungen verwendet werden.
Die den Heuchelberg entlang führende Römerstraße berührt dcn
nördlichen Theil der Markung; von ihr gcht ein alter Weg, der
sog. Pfaffenweg ab, dcr vermuthlich auch römischen Ursprungs ist,
und nimmt seine Richtung an Lem Todtenwald vorüber, wo sich ein
altgcrmanischer Grabhügel befinvct, gegen Sterncnfels. An der west-
lichen Markungsgrcnze, zugleich Landesgrenze, zieht auf größere Strecken
der Landgrabcn hin. Westlich vom Ort kommt dcr Flurname „Kirch-
bühl" vor; vielleicht stand hicr einst eine Kirche oder Kapelle.
Der Ort, desscn Name in alten Urkunden Lincbrunnen (1289),
Lienbrunnen (14. Jahrh.), Leynbronn (1496), Leonbronnen (um
1550), Lienpronnen (1560) geschrieben wird, kommt erftmals vov
im I. 1289 , als Jrmingard von Mörderhausen (s. u. Zaberfeld>
und ihre Erben der Klerikcr Berchtolv, Albert, Biechthilde und ihr
Mann Wernher, vor Ulrich von Magenheim aus Lioth an die Lionne
Gysela, des Bürgers Gerhards zu Heidelsheim Tochter, 3 Jauchcir
Weinberge auf dem alten Bcrge zu Mörderhausen (von welchen ge-
nannter Ulrich jährlich 6 Hühner bezog) und 2 Jauchert Weinbcrge
an denr Ort Opelere zu Lincbrunnen (von welchen Heinrich von
Brettach 5 Hllr. Jahresgült bezog) unr 8 Pfd. Hllr. verkaufen (Mone
2, 246). Leonbronn selbst war magenheimischer Besitz, bis es mit
Ochsenberg und anderen benachbarten Orten den 19. Okt. 1321 von
Zeisolf von Magenheim an den Markgrasen Friedrich II. von Badew
verkauft wurde (selröpllin Hwt. ^urinZo - Luck. 5, 394, wo un-
richtig ^eiiörriliire gedruckt ist)
Jn der Folge hatte dcr Ort zum Theil wenigstens das Schick-
sal Ochsenbergs: gräflich vaihingensche, dann würtlembergische Lehens-
Beschr. von Württemb. SZ. Heft. Oderamt Brackenheim. 20
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übrige Holz wird verkauft, was der Gemeindekasse cine jährliche Rente
von 1500 fl. sichert. Außer dieser Einnahme bezieht sie aus 8 Mrg.
Weide nebst Herbstweide eine Pachtsumme von 180 flb, aus dcm
Psercherlös 80 st., aus Obst auf den Allmanden 20 fl. und aus
einigen Gemeindegütcrn 50 fl.
Jn gutem Zustande ist die mit einer lüchtigen Landrace sich be-
schäftigende Rindviehzucht, zu deren Nachzncht zwei Farren von gleicher
Race aufgestellt sind. Der Handel mit Viel), theilweise auch mit
gemästctcm, ist von einigem Belang. Auf der Markung läßt ein
Ortsschäfer im Sommer 140, im Winter 190 St. Bastardschafe
laufen; sie werden im Ort überwintert. Die Schweinezucht (Land-
und halbenglifche Race) ist von einigcr Bedeutung und erlaubt eineir
Verkauf von etwa 200 Ferkeln und gegcn 7 0 gemästelen Schweincn.
An Stiftungen sind 957 st. vorhanden, deren Zinse zur Ver-
theilung von Brot an Ortsarme und Anschaffung von Schnlbüchern
für arme Kinder, und soweit stc nicht eine besondere Bestimmung für
die Kirche haben, zu weiteren Armenunterstützungen verwendet werden.
Die den Heuchelberg entlang führende Römerstraße berührt dcn
nördlichen Theil der Markung; von ihr gcht ein alter Weg, der
sog. Pfaffenweg ab, dcr vermuthlich auch römischen Ursprungs ist,
und nimmt seine Richtung an Lem Todtenwald vorüber, wo sich ein
altgcrmanischer Grabhügel befinvct, gegen Sterncnfels. An der west-
lichen Markungsgrcnze, zugleich Landesgrenze, zieht auf größere Strecken
der Landgrabcn hin. Westlich vom Ort kommt dcr Flurname „Kirch-
bühl" vor; vielleicht stand hicr einst eine Kirche oder Kapelle.
Der Ort, desscn Name in alten Urkunden Lincbrunnen (1289),
Lienbrunnen (14. Jahrh.), Leynbronn (1496), Leonbronnen (um
1550), Lienpronnen (1560) geschrieben wird, kommt erftmals vov
im I. 1289 , als Jrmingard von Mörderhausen (s. u. Zaberfeld>
und ihre Erben der Klerikcr Berchtolv, Albert, Biechthilde und ihr
Mann Wernher, vor Ulrich von Magenheim aus Lioth an die Lionne
Gysela, des Bürgers Gerhards zu Heidelsheim Tochter, 3 Jauchcir
Weinberge auf dem alten Bcrge zu Mörderhausen (von welchen ge-
nannter Ulrich jährlich 6 Hühner bezog) und 2 Jauchert Weinbcrge
an denr Ort Opelere zu Lincbrunnen (von welchen Heinrich von
Brettach 5 Hllr. Jahresgült bezog) unr 8 Pfd. Hllr. verkaufen (Mone
2, 246). Leonbronn selbst war magenheimischer Besitz, bis es mit
Ochsenberg und anderen benachbarten Orten den 19. Okt. 1321 von
Zeisolf von Magenheim an den Markgrasen Friedrich II. von Badew
verkauft wurde (selröpllin Hwt. ^urinZo - Luck. 5, 394, wo un-
richtig ^eiiörriliire gedruckt ist)
Jn der Folge hatte dcr Ort zum Theil wenigstens das Schick-
sal Ochsenbergs: gräflich vaihingensche, dann würtlembergische Lehens-
Beschr. von Württemb. SZ. Heft. Oderamt Brackenheim. 20