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Ortsbeschreibung.
Orts der Massenbach mündet. Anch die Markung ist ziemlich reich
an Qnellen, die bedeutendsten sind der Stockbrunnen, der Ursprung
des Massenbachs ('/^ Stunde östlich vom Ort), uud der Ursprung
des bei Wilhelmsthal beginnenden Baches. Am Seeberg bestand ein
jetzt trocken gelegter, gcgen 1'/^ Morgen großer Weiher, der durch
das Seebächlein gespeist rvurde.
Die fleißigen und sparsamen Eiuwohner, von dencn gegenwärtig
4 über 80 Jahre alt sind, finden ihre Hauptnahrungsquellen in
Feldbau, Viehzucht, Obstzucht und etwas Weinbau; die Jsracliten
treiben meist Handel mit verschiedenen Gegenständen. Von Gewerben
sind, außer den gewöhnlichen, nur dcn örtlichen Bedürsnissen dienen-
den Handwerken, vorhanden: eine Miihle im Ort, mit der Jahres-
zahl 1760 über dem Eingang, und eine unterhalb desselben nut je
2 Mahlgängen und einem Gerbgang nebst Hansreibe, dann eine Säg-
mühle, 3 Schildwirthschaften und 2 Kramläden. Unter den Einwohnern
Lefinden sich vicle Baptisten, die einen eigenen Betsaal haben; die
Jsralitcn bcsitzen eine einfache Synagoge, zu deren Unterhaltung be-
sondere Stiftungen vorhanden find; an ihr steht ein Vorsänger. Die
Vermögensumstände gehören zu den ziemlich guten, indem der ver-
möglichste Bürger 55, der sog. Mittelmann 20, und die ärmere
Klasse 1 Morgen Grundeigenthum haben; auf angrenzenden Mar-
kungen besitzen die Ortsbürger etwa 30 Morgen Güter. Gemeinde-
unterstützuug erhalten gegenwärtig 6 Personen.
Das den Freiherrn von Massenbach gehörige Gut umfaßt 208
Morgen Aecker, 21^/g Morgen Wiesen, 3—4 Morgen Gärten und
414'^ Morgen Wald, hieran besitzen 1) Freiherr Georg Sylvius
von Massenbach, k. preußischer Major a. D., Commendator des Jo-
hanniterordens, von den zu dem obcren Schloß gehörigen Gütern '/^
und von den zum unteren Schloß gehörigen 2) Freiherr Eduard
v. Massenbach, Hofratl) und Kammerherr zu Wiesbaden und 3) Frei-
herr Moritz v. Massenbach, k. preußischer Forstmeister mit dem Rang
eines Regierungsrathes in Wiesbaden, den Reft von '/z und zu
gleichen Theilen. Die zu dem oberen und unteren Schloß gehörigen
Güter umfassen 502 Morgen; abgesondert befitzen Nr. 1 7 0 Mrgn.,
Nr. 2 und 3 76 Morgen. Die Güter sind theils in Abtheilungen
von 17 — 60 Morgen, theils einzeln verpachtet. Die Waldungen
aber werden von einem besonders angestelltcn Forstmann bewirth-
schaftet (s. auch A. Amann „Die Hofgüter im Königreich Württem-
berg", 1870 S. 11).
Von obigen Besitzern wohnt seit einigen Jahren der ersttzenannte
im Schloß, nachdem er das von seinem Vater Christian (ch 1827,
s. u.) ererbte Gut Bialokosz (Kr. Birnbaum Prov. Posen) und die
von einem Schwager ererbten Güter: die Herrschast Pinne und die
Ortsbeschreibung.
Orts der Massenbach mündet. Anch die Markung ist ziemlich reich
an Qnellen, die bedeutendsten sind der Stockbrunnen, der Ursprung
des Massenbachs ('/^ Stunde östlich vom Ort), uud der Ursprung
des bei Wilhelmsthal beginnenden Baches. Am Seeberg bestand ein
jetzt trocken gelegter, gcgen 1'/^ Morgen großer Weiher, der durch
das Seebächlein gespeist rvurde.
Die fleißigen und sparsamen Eiuwohner, von dencn gegenwärtig
4 über 80 Jahre alt sind, finden ihre Hauptnahrungsquellen in
Feldbau, Viehzucht, Obstzucht und etwas Weinbau; die Jsracliten
treiben meist Handel mit verschiedenen Gegenständen. Von Gewerben
sind, außer den gewöhnlichen, nur dcn örtlichen Bedürsnissen dienen-
den Handwerken, vorhanden: eine Miihle im Ort, mit der Jahres-
zahl 1760 über dem Eingang, und eine unterhalb desselben nut je
2 Mahlgängen und einem Gerbgang nebst Hansreibe, dann eine Säg-
mühle, 3 Schildwirthschaften und 2 Kramläden. Unter den Einwohnern
Lefinden sich vicle Baptisten, die einen eigenen Betsaal haben; die
Jsralitcn bcsitzen eine einfache Synagoge, zu deren Unterhaltung be-
sondere Stiftungen vorhanden find; an ihr steht ein Vorsänger. Die
Vermögensumstände gehören zu den ziemlich guten, indem der ver-
möglichste Bürger 55, der sog. Mittelmann 20, und die ärmere
Klasse 1 Morgen Grundeigenthum haben; auf angrenzenden Mar-
kungen besitzen die Ortsbürger etwa 30 Morgen Güter. Gemeinde-
unterstützuug erhalten gegenwärtig 6 Personen.
Das den Freiherrn von Massenbach gehörige Gut umfaßt 208
Morgen Aecker, 21^/g Morgen Wiesen, 3—4 Morgen Gärten und
414'^ Morgen Wald, hieran besitzen 1) Freiherr Georg Sylvius
von Massenbach, k. preußischer Major a. D., Commendator des Jo-
hanniterordens, von den zu dem obcren Schloß gehörigen Gütern '/^
und von den zum unteren Schloß gehörigen 2) Freiherr Eduard
v. Massenbach, Hofratl) und Kammerherr zu Wiesbaden und 3) Frei-
herr Moritz v. Massenbach, k. preußischer Forstmeister mit dem Rang
eines Regierungsrathes in Wiesbaden, den Reft von '/z und zu
gleichen Theilen. Die zu dem oberen und unteren Schloß gehörigen
Güter umfassen 502 Morgen; abgesondert befitzen Nr. 1 7 0 Mrgn.,
Nr. 2 und 3 76 Morgen. Die Güter sind theils in Abtheilungen
von 17 — 60 Morgen, theils einzeln verpachtet. Die Waldungen
aber werden von einem besonders angestelltcn Forstmann bewirth-
schaftet (s. auch A. Amann „Die Hofgüter im Königreich Württem-
berg", 1870 S. 11).
Von obigen Besitzern wohnt seit einigen Jahren der ersttzenannte
im Schloß, nachdem er das von seinem Vater Christian (ch 1827,
s. u.) ererbte Gut Bialokosz (Kr. Birnbaum Prov. Posen) und die
von einem Schwager ererbten Güter: die Herrschast Pinne und die