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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Hartmann, ... [Red.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0450
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428

Ortsbeschreibung.



mit veu Symbolcn der vier Evaugelisteu. Auf den Flügelu ist treff-
lich gemalt die Verkiiudigung Mariä und an der Rückseite des
Altars Katharina und Dorothea. Der Altar wurde mit Ausnahme
der Gcmälde im Jahre 1857 durch die Maler K. Fleiuer von
Gmünd und Fr. Breitenbach aus Mergentheim tüchtig wiederhergestellt.
— Außen an dcr Nordwand des Schiffes steht ein schönes Renaiffance-
grabmal mit den Symbolen der vier Evangelisten und der Jnfchrift:

Anno Domini 1563 den 19. Septemb. starb der ehrnhafft
Hans Schrpf (?) amptman zum Stocksberck. Dem got gnadt. alle
hernach. 1 564.

Vor einigen Jahren wurden in dem um die Kirche gehenden
Friedhof einige alte Grabplatten aufgedcckt, darunter eine vom Jahr
1537, noch leserlich Corneline, dann eine mit deu Worten: Frau
Barbara von Neipperg geb. von Jarsdorf. . .

Der Thurm, dessen erstes mit zwei Kreuzgewolben bedecktes
Geschoß zur Sakristei dient, erhebt stch an der Nordseite des Chores
und ist im spätesten gothischen Geschmack erbaut, hat viele zierlich
gehaltene Maßwerkfensterchen, ein hübsches steinernes Schneckentrcppen-
thürmchen und geht oben sehr rasch vom Viercck ins Achteck über.
Auch ist an ihm das Wappen des Deutschordens und die Jahreszahl
1592 angebracht.

Von den zwei Glocken hat die größte die llmschrift: Zue
hern (ehrn) der h. susaunae Lin ich gegoffen worden vor Stocoheimb.
^ kuiZurö 6t t6MP68tut6 liboru N08, ckomino. R llullion M6 k68!t
(k66it). An der Seite steht: Kon nobi8, ckomino, non nobi8, 86ä
nomini tuo cls ^lorium.

Aus der andern Glocke steht:

Anno 1747 goss mich johann Michael Staiger von Mannheim.
Vor dem Allerböchsten Himmelsthron
Bleibt Sanct Ulrich Stokheims Schutzpatron.

Die Unterhaltung der Kirche ruht auf dem Staate.

Zu erwähnen ist hier noch der große steinerne Bildstock im
Reuaissancegeschmack, der am östlichen Eingang ins Dorf steht; man
sieht Maria knieend und betend vor dem in der Krippe liegenden
Christkindlein. Ferner steht nördlich vom Ort auf einem Hügel ein
anderer schön gearbeiteter steinerner Bildstock mit einem Krucifir und
der Jahreszahl 1470.

Dcr außerhalb (östlich) des Orts gelegene, mit einem Hag um-
friedigte Begräbnißplatz wurde 1819 angelegt.

Das masstv aus Stein erbaute Pfarrhaus liegt im oberen Theil
des Orts und befindet stch in gutem baulichen Zustand; seine Unter-
haltung liegt dem Staat ob. Etwas weiter unten steht frei und an-
genehm das ansehnliche, 1604 erbaute dreistockige Rath-und Schulhaus
 
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