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Paulus, Eduard [Editor]; Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0456
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434

OrtsbeschrewunI.

Eberhard der Erbauchte von Württemberg, indcm er zugleich versprach,
des Ordens Hintersassen weder zu beleidigen noch irgendwie zu be-
schädigen (St.-A.). Das Schloß wurde der Sitz einer eigenen Kom-
mende: das Haus Stocksberg verkauft den 4. ölov. 1339 3 Fuder
Weins Stocksberger Messes um 800 Pfd. Hllr. an die Kommende
AichachWlumenthal rmd besitzt im I. 1379 einen Erblehenhof zu
Frauenzimmcrn; in den I. 1376 und 1379 erscheint Sigfricd von
Venningen, der spätere Deutschmeister, als „Kommenthur zu Hornegg
und Stocksberg". Demzufolge war schon am Ende des 14. Jahr-
hunderts diese, nicht bedeeitende, Kommende mit der Kommende Hor-
neck vereinigt. Seit dem 15. Jahrhunderl kommt das Schloß als
der Sitz eines Ordens-Amtmanns vor und bildete in ver Folge das
Amt Storberg, zre dem der einzige Flecken Stockheim und Erblehen-
güter, Gülten u. s. w. in der llmgegend gehörten, ein llnteramt des
Neckaroberamtes.

Verschiedenen sonstigen Besitz am Orte erwarb der Ordcn mit
der Zeit von dessen adeligen Jnhabern, so den 13. Aug. 1848 von
lllrich von Magenheim dcssen Lcute zu Stockheim und die Vogtei
über ihre Wiesen und Aecker, wie auch das Holz, der Kessel genannt,
zu Habcrschlacht, im Tausch gegen Güter zu Frauenzimmern; den
23. Mae 1370 von Burkhard Sturmfeder, seiner Gattin Anna von
Gnndelsingen und seinem Bruder Fritz Weingülten zu Stockheim und
Stocksberg um 550 fl.; den 13. Dcc. 1376 von Kunz von Sach-
senheim eine Gült von 67'/^ Eimer Weins, welche ihm das Haus
jährlich reichcn mußte, um 200 fl.; dcn 2. Jan. 1428 von den
Gebrüdern Albrccht und Hans Gvler von Navensburg Theile am
Frucht- und Weinzehenten zu Stockheim und Stocksberg um 500 fl.;
den 12. März 1432 von Martin Göler von R., Chorherrn zu
Speier, pfandweise Zehentantheile zu Stockheim; den 23. Mai 1433
von dem Edelknecht Marlin Göler von R. wieder Zehentantheile
allda gegcn Darleihung von 200 fl.; den 29. Mai 1444 von Mar-
tin Göler von R. und seiner Frau Anna von Hirsberg ihre An-
theile am großen Wein- und Fruchtzehenten, Weingärten, Kelter,
Kelterhaus, Kelterrechte, Hosstätten, VÜecker, Zinshühner, Erb- und
Kelterwein und alle ihre liegende Habe in Stockheim um 17 00 fl.;
1446 Güter aus Stocksberg von dcn Herren von Thalheim.

Nach dem Lagerbuche des Ordens von 1610 war der Bestand
des Amtes solgender: Es gehörte dahin vor Allem das Schloß samt
allem Begriff, Ein- und Zugehörungen, Vaum-, Gras- und Kraut-
garten, ungefähr 180 M. Ackers, 1^/^ M. Weinbergen, ungcfähr 25
M. Wiesen, 2 kleinen Fischweihern, einem Steinbruch, einem Stück
Holz und Wald, Kelter, Kelterhaus, Kelterrecht und -Gerechtigkeit.
Ferner das Dorf Stockheim mit 75 Häusern, Rauch- und Herd-
stätten, samt dazu gehörigen Scheuern, Stadeln, Ställen, Hofraithen,
 
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