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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0104
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60 Einzelne Kullurcn.

der aus Hauptmuschelkalk und dcn dolomitischen Welleumcrgeln bc-
stehenden Hochebene.

Die Zersctzuugsprodukte dicser geognostischen Vorkommnisse (Ver
Boden) stnd dcm Holzwuchs größteutheils giinstig, mit AuSnahme
der des weißen Stubensaudstcines, zumal weun dcmselbcn die uöthige
Beimengung von Lehm abgeht; noch uugüustigcr stnd dic dolomi-
tischen Wellenmcrgel und Wellenkalke. Dagcgen licfern dic Mergel
uamentlich der Keuperformation und die Zersetzungcn deS fcinkörnigen
mit Lehm gunstig gcmengtcn Keuperwerksteins schr gutc Waldböden,
die fcdoch au südlich gcueigtcn Llbhäugcn sehr an Ertragssähigkeit
vcrlieren (s. hierübcr dcn Abschnitt „Vodcn").

Die Waldungen Lestehcn größtcutheils aus Laubhölzern, in
welchcn die Buche in Uutermischung der Ciche vorherrscht.

Zu dcn bcidcn genanntcn Holzartcn gcscllt stch von dcn Laub-
hölzcrn die Hainbuche, die Aspc, die Birke, die Erle, die Esche,
der Berg- und Feldahorn, die Liude und seltener die Ulme, dcr
Vogclbcerbaum, dcr Spcrberbaum, der Elzbecrbaum, der Holzapfel-
baum, dcr Holzbirnbaum, die Waldkirsche ic. rc.

Von Nadelhölzern ist die Forche am häufigsten, seltener die
Fichte, dic hauptsächlich im Hagcuschieß bci Wurmberg, sowie Lci
Stcrncufels und Maulbroun, stch geltcud macht und zu der stch dort
verciuzelt dic Weißtauuc gesellt. Die Lärche kommt bci Stcrueufcls,
Gündelbach uud Wicrnshcim vor (s. den Llbschuitt „Wauzen").

Das Klima ist im allgcmciueu dem Holzwuchs güustig, doch
kommen zuwcilcn Winvwürfe (im Jahr 1870 in größcrcr Ausdch-
nung), vor; vcr Schnee- unv Eisvruck verursacht in ven Kulturen
wcnig Schadcu, auch lcideu letztcre in heißcn Sommern, wcun stc an
südlichen Abhängen augclcgt stnd.

Früh- odcr Spätfröste schadcn, jedoch vcrhältnißmäßig seltcn,
dcr Buchc, Eiche und Esche. Dcr von Jnscktcu augcrichtcte Schadcn
ist unbeträchtlich, mit Ausuahmc des Schavens, welchen die Larven
des Maikäfers, hauptsächlich in den Pstanzschulen und im gcbauten
Laudc, anrichtcn. Anch dcr Schaden des MaikäscrS selbst, zumal an
dcn Waldtraufen, ist uicht unbcdeutend. Von miudcr schädlichen
Jnscktcn ist in dcn Laubholzbcstäuden der Eichcuwicklcr und in dcn
Forchcukiiltureu dic Aftcrraupc der Kiesernblattwespe zu erwähncu.

Die Walduugen, namentlich die dem Staat gehörigcn, sind in
gutem, zum Theil vorzüglichcm Zustande, währcud die Gcmcinde-
und Privatwalduugen, an welchc Lfters größere Aufordcrungcn ge-
macht werdcn, thcilwcise in ctwas minder gutem, zuweilen gcriugem
Zustand stch Lefindcn. Dcr Waldzustaud könnte indessen in cincm
Theile dcr Staatswalduugcn, wie in dcn Gcmeindcwalduugcn cin
weit bcsscrcr sein, wcun die Bodenkrast derselbcn nicht durch auhal-
tcndes Strerircchcu auf das cmpfindlichstc geschwächt und diescr Uebel-
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