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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0272
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256

OrtLbeschreibung.

noch Vicinalstraßen nach Zaisersweiher und Mühlacker. Uebcr die
Schmie fnhren 2 stcinerne Brücken, die Furthbrücke und dic Jag-
brücke, und 2 steinerne Stege, eine weitcre steinernc Brücke und ein
steincrner Steg, dcr sog. lange Steg, führen über den Scherbcnthal-
bach. 2hre Unterhaltung ruht auf dcr Gemeinde.

Die HaupterwerbsqueÜen der steißigen und geordneten Einwohner
bestehcn im Feld-, Wein-und Obstbau. Von den Gewerben wcrven nur
die nöthigsten betrieben. Jm Ort ist eine Ztegelei, die gute Geschüfte
macht, und cine Viertelstunde nnterhalb dcs OrteS eine mit einer
Hanfrcibe verbundcne Mahlmühle mit zwei Mahlgängen nnd cinem
Gerbgang. Dann bestehen drei Schilvwirthschaftcn und ctne Bier-
branerei, zwei Kaustäven und ein Kramladen.

Dic Vermögensverhältnisse eines großen Theils der Einwohner
sind günstigcr als in viclen andcrn benachbarten Orten. Der Be-
gütcrtste bcsitzt 80 Morgen Feld, 4 Landwtrthe besitzen se 50 Mor-
gen, der sog. Mittelmann hat etwa 20 Morgcn, die ärmere Klasse
etwa 3 Morgcn. Acht Personcn erhalten eine wöchentliche Untcr-
stützung von je drci Gulden, fcrner bekommcn 20—30 Personcn
je einen sechspsündigen Laib Brod am Sonntag vor und am Sonn-
tag nach Zakobi.

Die mittelgroße Markung, von der ein namhafter Theil mit
Walv bestockt ist, bildet, so weit sic für den Feldban Lenützt wird,
ein stach hügeliges, von cinigen unbedeutcnden Thälchen durchzogenes
Land und hat cincn mittelfruchtbaren, vorherrschcnd aus sandigcm
Lehm bestehenven Bovcn; an manchcn Stellcn machen sich die schwcren
thonigen Zcrsctzungen des unteren Keupcrmcrgels gcltend. Jm Gemcin-
dewald Wannenwald ist cin Wcrksteiubruch angelegt, Lcr indessen
mcist nur Mauersteine licfert; zwei Lehmgruben und eine Mergel-
grube sind vorhanden. Das Klima ist ziemlich mild und crlaübt
noch dcn Anbau der Rcbe; schädltche Frühlingssröste und kalte Nc-
bel kommen öfters vor, dagegcn ist Hagelschlag felten. Eine Wetter-
schcide bilvet der Säuberg.

Die Landwirthschaft wird recht gut und runsichtig betriebcn;
man bedicnt sich ncben dcm Wendcpflug hauptsächlich dcs Brabantcr-
pflugs, auch anderc vcrbesserte Ackergcräthe haben Eingang gefundcn;
eine Drcschmaschine ist im Ort.

Außer dcn gewöhnlichen Getreidcartcn baut man Kartoffeln,
Futterkräuter, ziemlich vicl Angersen, Ackcrbohncn, Ncps, ctwaS Mohn,
vicl Hanf, wenig Flachs, in neuerer Zeit auch Hopscn und etwas
Tabak. Von den Felderzeugnisscn, namcntlich den Getreidefrüchtcn,
kommcn viele zum Verkans nach außen.

Der ausgedehnte Wiescnbau liescrt theils gntcS, thcils mittcl-
mäßiges, mitunter saurcs Futter. Wässcrung haben nur 4 Morgen.
Weinbau wird nur aus 60 Morgcn, dic überdicß nicht alle im Er-
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