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Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 61): Beschreibung des Oberamts Neckarsulm: mit fünf Tabellen, einer historisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.11583#0067
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Naturschönheiteu.

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fallenden Burg des Rittcrs Götz von Berlichingen. Am Neckar
sehen nnr Hornberg, wo Götz sein thatenreiches Leben beschloß,
hier stand seine Wiege.

Von Jagsthausen gehen rvir in südwestlicher Richtnng, nach-
dem wir die beträchtliche Höhe drüben gewonnen, dnrch ein Ge-
biet von zahlreichen Hösen und durch den östlichen Theil des
weitausgedehnten Hardthäuser Walds, einer in früheren
Zeiten durch Nnsicherheit und ränberische Ueberfälle verrnfenen
Gegend, in das abgeschieden am südlichen Rande des Waldes
gelegene Lampoldshausen, von hier in dem anmuthigen Thal,
das der nach Süden eilende, hübsch mit Bäumen besetzte Stein-
bach bildet, nach Kochersteinsfeld am brüderlichen Kocherflnsse.
Anf dem Kreuzungspunkte, den die von Kocherfteinsfeld nach
Brettach sührende Straße mit der von Neuenstadt herkommenden
bildet, auf der sog. „Gochfener Höhe^ überschauen wir weite
Strecken des ergiebigsten Ackerfeldes. Links drüben ragen aus
dem anmuthigen Brettachthal nnd Kieferthal die freundlichen
Dörfer Brettach und Cleversulzbach hervor, mit ihreu fchlanken,
spitzigen Kirchthürmen, mit ihren Rebenhügeln (Vörrenberg) nnd
den steilen, nach Norden abfallenden, viel und weich gegliederten
Waldbergen. Jm Weiterschreiten wird uns rechts drüben Gochfen
sichtbar mit seiner nenen stattlichen Kirche, dann hoch am Ab-
hang über dem Kocher gelegen Bürg, dessen altes düsterdrein-
schauendes Schloß, über die Wipfel des schattigen Parkes ragend,
uns seinen abgetreppten Giebek mit der schmalen Fa^ade zeigt,
und bald grüßt uns, um die nordwestliche Ecke, — keilförmig
zwischen Brettach und Kocher gezmängt, das fchmucke Neuen-
stadt mit deni kühlen Schatten seiner duftenden, vielhnndert-
jährigen Linde, nach welcher das Städtchen benannt wird. Tief
nnter uns sehen wir aus den Fenstern des ehemaligen herzog-
lichen Schlosses den Kocher, den die nach Bürg führende Straße
auf steinerner, anfsteigender Brücke in kühnem Bogen überschreitet.
Wir folgen ihm thalabwärts, vorbei an Kocherthürn, überschreiten
ihn und ersteigen auf mehr als hundcrt Stufen die mit Bänmen
besetzte Höhe südlich vom Kocher, an dessen nordöstlichen Abfall
Degmarn sich lehnt. Von dem Kirchhof des Orts schaut man
tief hinab ins Kocherthal, weiter unten erhebt sich Oedheim,
das mit seinem alten am Wasser gelegenen Schlosse in dem
schmalen Raum zwischen dem Fluß und Abhang liegt; bei der
Kapelle, die an der von Neuenstadt gen Kochendorf führenden
Straße steht, halten wir noch einmal Nmschan über die aus-
 
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