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Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 61): Beschreibung des Oberamts Neckarsulm: mit fünf Tabellen, einer historisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.11583#0478
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4Ü2

Ortsbeschreibung.

sich dcr Schloßgarteir an. — Den unteren Theil des ganzen
Schloßcomplexes, nnmittelbar über der Straße, den nnteren
Schloßhos nmschlicßend, kanste die Gemeinde 1830 nnd richtete
Schnlgelasse nnd Vehrermohnnngen, eine Schener und ein Back-
hnus darin ein. Der obere Theil, das eigentliche Schloß, diente
von 1800 bis 1829 als Kameralamt (nach Nenenstadt verlegt),
ivnrde dnnn an einen Privaten Levi um 2000 sl. verkaust, der
eine Liguenrsabrik darin einrichtete. Das ganze Schloß ^Zmingen-
berg" mnrde nach dem Lagerbnch von 1683 — 1700 im Jahr 1606
von Herrn Wotsf Konrad Greckh „von Grnnd aus nen erbant,
aber nachdeme solches dnrch dcn 30jahrigeii Krieg ganz in Ab-
gang, von Herrn Joh. Greckh wieder renovirt worden 1681."

Links vom nördlichen Ausgang des Dorfes, unmeit des
Kochers im Thal steht das ehemals Kaiserliche Lehensschloß, in
srnheren Zeiten .,mit einem gesntterten Wassergraben versehen,
so mit einem schönen Damm umfangen". Hentzutage ist das
Schloß im Besitz der Witme des 1847 gestorbenen Generalmajors
von Brenning, der voni König Friedrich damit belehnt morden
ivar. Die nach Osten stehenden Oekonomiegebände zcigen gegen
die Straße starke Mauern nnd 3 massive Rundthnrmchen mit
Schießscharten. Zmischen zweien derselben sührt ein Thor, über
welchem sich das Grecksche nnd Gemmingensche Wappen mit
..^nno 6ni 1568" sowie eine sog. Pechschnauze besindet, in den
das Schloß umgebenden, modern hergerichteten Schloßgarten- die
cinsl über den Wassergraben sührende Brücke ist verschmnnden,
der Graben selbst zugeworfen. Die Fa^ade des Schloßgebäudes,
2 Stockwerke über dem Parterre enthaltend, mit geradlinigen
Fenstern, ist gegen Osten gerichtet; der Giebel gegen Süden zeigt
konkave und konvere Linien, der nördliche ist ein Stafselgiebel.
Ueber der Hansthüre befindet sich das Grecksche nnd Gemmingensche
Wappen mit der Jahreszahl 1533 und dem Bers Psalm 127, 1.
Bon der Thüre sührt der Gang dnrch das Erdgeschoß zu dem
an der Rückseite angebautcn achteckigen Treppenthnrm, mit steiner-
ner Wendeltreppe. Jm Parterre sind stattliche gewölbte Räume,
Saal, Küche u. s. m.; an der Südgiebelseite steigt von nnten
ein eckiger Erker auf, oben mit dem Wappen von Gemmingen
und Stein.

Schrüg gcgenüber ans der andern Seite der nach Jagstfetd
führenden Straße steht in einem Hofraum, der gegen die Straße
dnrch eine Mauer abgegrenzt ist, ein stattliches, massiv mit dicken
Manern gebantes Wohnhaus, das frühere Besitzthnm der Herren
 
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