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Ortsbeschreibung.
thal (125!)). Jm Jahr 1379 crhoben Kraft und Gottfried
von Hohenlohe-Möckmühl die Kirche, welche fie in ihrcr Stadt
vor der Bnrg (der Sage nach -—> W. F. 1851 S. 79 — anf
der Stclle eines früheren Benediktinerklosters) crbaut und zu
ihrer Grablege bestimmt hatten, zn einem Kollegiat- oder ivelt-
lichen Ch or h erre n -S ti ft, d. h. fie verbanden mit der Kirche
eine Vereinignng weltlicher Priester, welche nicht wie die regulirten
(^horherren förmlich in Gütergemeinschaft traten, sondern ab-
gesonderte Pfründen besaßen und jeder selbst verwaltete, auch
Privateigenthum besitzen durften. (Solche Stifte waren in Mt-
württemberg zu Backnang, Beutelsbach, Boll, Dahenhausen,
Dettingen u. U., Einstedel, Faurndau, Göppiugcn, Herrenberg,
Sindelfingen, Stuttgart, Tübingen, Urach.) Die Gründer statteten
das Stift mit Zchnten nnd andern Einkünften ans in Jngel-
fingen (DA. Künzelsau), Mulfingeu (ebend.) und Honhardt
(DA. Crailsheim), wozu allmahlich weitere kamen in Möckinüht,
Schwärzerhof, Dahenfeld, Gochsen, Kochersteinsfeld, stampolds-
hauten, Lautenbach, Laupach, Siglingen, Assumstadt, Züttlingen;
Ruchsen, Auerbach, Sennfeld (DA. Adelsheim), Schefflenz
(BA. Mosbach), Eicholzheim, Unterschüpf (BA. Tanberbifchofs-
heim), Münstcr (DA. Mergenthcim), Weistensburg (DA. Weins-
berg), Simprechtshaufen (OA. Künzelsau). Das Stift bestand
aus einem Probst, der die Probstei auf dcm Berg, nach der
Neformarion das fog. Widdnmhaus in der Stadt bewohnte, und
8 Chorherren im Stiftsgebäude ncben der Stiftskirche. Als
Pröbste iverden genannt: 1379 Kraft v. Hohenlohe, 1401 Gott-
fricd v. Dürn, 14 . . Erhard Schreck, 1416 Heinrich Moster,
1423 Peter Nürnberger, 1449 Joh. Kannenberg, 1460 Burkard
v. Thierberg, 1493 Konrnd Wolgemuth, 1515 Martin Dser
(Oeser), 1522 Sigfrid Meser, „hat sich in Ehestand cingelassen,
2 Söhne und 3 Töchter im ehelichen Stand erzengt, resignirt
1558, stirbt 1572D (v. Georgii-Georgcnau, Dienerbuch 491.
Wib. 1, 67. 4, 34. 29.) Von Chorherren finden wir crwähnt:
Heinrich v. Ballenberg 1401, Peter Herbort 1404, Peter Beis-
wanger 1407, Andr. Woltz 1417, Egino Trautmann 1425,
Heinr. v. Eichotzheim 1435, Andr. Hub 1463, Peter Swegler
1465. (Wib. 1, 67. 3, 78.) Dic Verfassung des Stifts war
im Wesentlichen diese: Der Probst, erstmals von Hohenlohe, dann
vom Kapitel, doch unter Mitwirkung des Landesherrn, gewählt,
führte die Aufsicht, bezog neben seiner Psründe auch von den
Präsenzgeldern 1V2 Portionen. Die Cinsammlnng und Ver-
Ortsbeschreibung.
thal (125!)). Jm Jahr 1379 crhoben Kraft und Gottfried
von Hohenlohe-Möckmühl die Kirche, welche fie in ihrcr Stadt
vor der Bnrg (der Sage nach -—> W. F. 1851 S. 79 — anf
der Stclle eines früheren Benediktinerklosters) crbaut und zu
ihrer Grablege bestimmt hatten, zn einem Kollegiat- oder ivelt-
lichen Ch or h erre n -S ti ft, d. h. fie verbanden mit der Kirche
eine Vereinignng weltlicher Priester, welche nicht wie die regulirten
(^horherren förmlich in Gütergemeinschaft traten, sondern ab-
gesonderte Pfründen besaßen und jeder selbst verwaltete, auch
Privateigenthum besitzen durften. (Solche Stifte waren in Mt-
württemberg zu Backnang, Beutelsbach, Boll, Dahenhausen,
Dettingen u. U., Einstedel, Faurndau, Göppiugcn, Herrenberg,
Sindelfingen, Stuttgart, Tübingen, Urach.) Die Gründer statteten
das Stift mit Zchnten nnd andern Einkünften ans in Jngel-
fingen (DA. Künzelsau), Mulfingeu (ebend.) und Honhardt
(DA. Crailsheim), wozu allmahlich weitere kamen in Möckinüht,
Schwärzerhof, Dahenfeld, Gochsen, Kochersteinsfeld, stampolds-
hauten, Lautenbach, Laupach, Siglingen, Assumstadt, Züttlingen;
Ruchsen, Auerbach, Sennfeld (DA. Adelsheim), Schefflenz
(BA. Mosbach), Eicholzheim, Unterschüpf (BA. Tanberbifchofs-
heim), Münstcr (DA. Mergenthcim), Weistensburg (DA. Weins-
berg), Simprechtshaufen (OA. Künzelsau). Das Stift bestand
aus einem Probst, der die Probstei auf dcm Berg, nach der
Neformarion das fog. Widdnmhaus in der Stadt bewohnte, und
8 Chorherren im Stiftsgebäude ncben der Stiftskirche. Als
Pröbste iverden genannt: 1379 Kraft v. Hohenlohe, 1401 Gott-
fricd v. Dürn, 14 . . Erhard Schreck, 1416 Heinrich Moster,
1423 Peter Nürnberger, 1449 Joh. Kannenberg, 1460 Burkard
v. Thierberg, 1493 Konrnd Wolgemuth, 1515 Martin Dser
(Oeser), 1522 Sigfrid Meser, „hat sich in Ehestand cingelassen,
2 Söhne und 3 Töchter im ehelichen Stand erzengt, resignirt
1558, stirbt 1572D (v. Georgii-Georgcnau, Dienerbuch 491.
Wib. 1, 67. 4, 34. 29.) Von Chorherren finden wir crwähnt:
Heinrich v. Ballenberg 1401, Peter Herbort 1404, Peter Beis-
wanger 1407, Andr. Woltz 1417, Egino Trautmann 1425,
Heinr. v. Eichotzheim 1435, Andr. Hub 1463, Peter Swegler
1465. (Wib. 1, 67. 3, 78.) Dic Verfassung des Stifts war
im Wesentlichen diese: Der Probst, erstmals von Hohenlohe, dann
vom Kapitel, doch unter Mitwirkung des Landesherrn, gewählt,
führte die Aufsicht, bezog neben seiner Psründe auch von den
Präsenzgeldern 1V2 Portionen. Die Cinsammlnng und Ver-