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Ortsbeschreibung.
Das Städtchen sührt als redendes Wappen im
silbernen Feld einen stehenden, rechts schanenden
Widder (vrgl. Württ. Jahrb. 1854 H. II,
S. 181).
Lie Lage des ehedem mit Bnrg, Maner nnd
Thoren versehenen Stndtchens, von dessen Be-
sestignng man aber wenig mehr wahrnimmt,
ist eine malerische; hinter ihm erheben sich über dem frenndlichen
Jagstthal zwei Berghöhen, zwischen denen die rauschenden Welleii
der Kessach in starkem Fall herabkommen, um dnn Jagsttlnß zu-
zneilen. Aber im Jnnern zeigt die Stadt unregelmnßig nnd eng
gebaute Straßen, deren Anblick besonders an der nnteren Kessach-
brücke zwar das Ange eines Landschaftsmalers entzücken mag,
die aber den Statuten eines hentigen Ortsbaumeisters stark
widersprechen.
Die Hanptstraße ist die von Möckmühl nach Jagsthanscn
sührende Poststraße. Vizinalstraßen sühren vom Ort: eine nach
Süden mit steiler Steige über das Seehaus ins Kocherthal
nach Neuenstadt und Kochersteinsfeld; sie überschreitet bei der
Stadt die Jagst auf steinerner Brücke mit 6 Bogen. Eine
zweite führt nördlich das Kessachthal hinanf nach Unterkcssach
und Korb. Ueber die Kessach sühren im Ort 2 fteinerne Brücken,
eine dritte steinerne ebensalls über die Kessach ist anßerhalb des-
selben nördlich eine Viertelstunde entfernt. Sämmtliche Brücken
sind von der Gemeinde zu unterhalten.
Die Stadtpsarrkirche steht auf dem sreien Platz westlich
von der Einmündnng der Kessach in die Jagst, dem ehemaligen
Kirchhos. Jhre Erbauung sällt wohl in die spätgothische Zeit.
Sie hat im vorigen Jahrhundert eine Erweiterung gegen den
ursprünglichen Stil erfahren nnd ist nenestens zweckmäßig restan-
rirt worden. Drei Eingänge führen ins Schifs, im Westen
und Norden mit spitzbogigem Thor. Das Schisf hat zum Theil
gothische Fenster; die slache getäserte Decke ist in Felder abge-
theilt. Emporen mit bräunlicher Brüstnng sind im Süden nnd
Westen; die hier stehende gute Orgel enthält 10 Register. Em-
poren und Decke werden von Holzsänlen getragen; an einer der-
selben sind die Wappen der alten Ganerbherrschaften: Würzbnrg,
Württemberg, v. Gennningen und v. Züllenhardt. Vom Schiss
führt ein schwach spitzbogiger Bogen in den nicht höheren gerad-
linigen Chor. Dieser zeigt Kreuzgewölbe nnd 3 gothische Fenster,
von denen 2 gemalt sind. Jm Jnnern der Kirche befinden
Ortsbeschreibung.
Das Städtchen sührt als redendes Wappen im
silbernen Feld einen stehenden, rechts schanenden
Widder (vrgl. Württ. Jahrb. 1854 H. II,
S. 181).
Lie Lage des ehedem mit Bnrg, Maner nnd
Thoren versehenen Stndtchens, von dessen Be-
sestignng man aber wenig mehr wahrnimmt,
ist eine malerische; hinter ihm erheben sich über dem frenndlichen
Jagstthal zwei Berghöhen, zwischen denen die rauschenden Welleii
der Kessach in starkem Fall herabkommen, um dnn Jagsttlnß zu-
zneilen. Aber im Jnnern zeigt die Stadt unregelmnßig nnd eng
gebaute Straßen, deren Anblick besonders an der nnteren Kessach-
brücke zwar das Ange eines Landschaftsmalers entzücken mag,
die aber den Statuten eines hentigen Ortsbaumeisters stark
widersprechen.
Die Hanptstraße ist die von Möckmühl nach Jagsthanscn
sührende Poststraße. Vizinalstraßen sühren vom Ort: eine nach
Süden mit steiler Steige über das Seehaus ins Kocherthal
nach Neuenstadt und Kochersteinsfeld; sie überschreitet bei der
Stadt die Jagst auf steinerner Brücke mit 6 Bogen. Eine
zweite führt nördlich das Kessachthal hinanf nach Unterkcssach
und Korb. Ueber die Kessach sühren im Ort 2 fteinerne Brücken,
eine dritte steinerne ebensalls über die Kessach ist anßerhalb des-
selben nördlich eine Viertelstunde entfernt. Sämmtliche Brücken
sind von der Gemeinde zu unterhalten.
Die Stadtpsarrkirche steht auf dem sreien Platz westlich
von der Einmündnng der Kessach in die Jagst, dem ehemaligen
Kirchhos. Jhre Erbauung sällt wohl in die spätgothische Zeit.
Sie hat im vorigen Jahrhundert eine Erweiterung gegen den
ursprünglichen Stil erfahren nnd ist nenestens zweckmäßig restan-
rirt worden. Drei Eingänge führen ins Schifs, im Westen
und Norden mit spitzbogigem Thor. Das Schisf hat zum Theil
gothische Fenster; die slache getäserte Decke ist in Felder abge-
theilt. Emporen mit bräunlicher Brüstnng sind im Süden nnd
Westen; die hier stehende gute Orgel enthält 10 Register. Em-
poren und Decke werden von Holzsänlen getragen; an einer der-
selben sind die Wappen der alten Ganerbherrschaften: Würzbnrg,
Württemberg, v. Gennningen und v. Züllenhardt. Vom Schiss
führt ein schwach spitzbogiger Bogen in den nicht höheren gerad-
linigen Chor. Dieser zeigt Kreuzgewölbe nnd 3 gothische Fenster,
von denen 2 gemalt sind. Jm Jnnern der Kirche befinden