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Brtsbeschreibuiig.
Altstadt und zwar auf der linken Seite des Neckars eine nicht hohe
aber steile Tcrrasse (Thalabhang) gegen den Neckar, an die sich die
großartige, in neuerer Zeit leider beinahe ganz eingeebnete Um-
wallung anschloß und einen Raum von ctwa 115 Morgen umfrie-
digte. Diese Besestigung umfaßte die jetzigen Fluren „St. Nikolaus,
Ruhe Christi, Mittelstadt, auf dem Kälberwasen und hinter dcm
Wall" und lief von der Ruhe Christi-Kapelle oben an der Schlucht
hinunter, die bei dem Bahnhof in das Neckarthal eingeht bis an
Schildeck,' hier machte sie eine Ecke und lief oben an dem Thalab-
hang gegen den Neckar bis nach Altstadt, von dem sie noch den
nordwestlichstcn -Ortstheil einschloß und bis zu einer klcinen Seiten-
schlucht des Neckärthales hinzog. Hier machte sie wieder eine Ecke
und sührte südlich der Flur „hinter dem Wall" oben an der Schlucht
fort bis auf die Hochebene, wo sie sich abermals wendete und öst-
lich an der untercn Ziegelhütte vorbeilief bis wieder in die Nähe
der noch innerhalb der Umwallung gelegenen Ruhe Christi-Kapelle,
wo sie die vierte Wendung oder vielmehr Ecke bildete. Die Figur
des durchaus ebenen umfriedigten Raumes nähert sich einem läng-
lichen Viereck.
Der Raum war auf 3 Seiten von Natur sest und nur auf der
vierten (westlichen) Seite hängt er mit dem übrlgen ebcnen und so-
mit leichter zugänglichen Terrain zusammen. Der Wall selbst ist
jetzt noch an einer erhaltencn Stelle bei der Ziegelhütte 10' hoch
und war wohl, ehe er sich im Laufe dcr Zeit verflachte, noch ziem-
lich höher; auf seinem Rücken mag ursprünglich ein Pallisadenwerk
angebracht gewesen sein, an seiner von Natur zugänglichen westlichen
Außenseite lief ein Graben hin.
Schon wegen der Großartigkeit dieser Befestigung können wir
den Ursprung derselben keiner anderen Periode als der römischen zu-
schreiben; allein abgesehen hievon sprechen noch weitere Momente
entschieden dafür, daß hier das eigentliche ursprüngliche Castrum, die
Militärkolonie der Nömer bestand. Die von Rottenburg herkom-
mendc römische Consularstraße läuft heute noch deutlich crkennbar
quer durch den umfriedigten Rauni: überdieh durchschneiden denselben
noch einige andere Wege, denen man an ihren gcraden Nichtungen
und Strukturen den ursprünglich römischen Charakter noch wohl an-
steht. Einer von diesen kommt durch eine Hohlgasse vom Ncckarthal
herauf und läuft schnurgerade quer durch den nordöstlichen Theil des
ehemaligen Castrums bis an die Nordwestseite desselben; von ihm
geht rechtwinkelig ein Sträßchen ab bis an die Nordostseite der
ehemaligen Umwallung. Auch einige andere Wege, die vermuthlich
wenigstens theilweise ihre erste Entstehung den Römern verdanken.
Brtsbeschreibuiig.
Altstadt und zwar auf der linken Seite des Neckars eine nicht hohe
aber steile Tcrrasse (Thalabhang) gegen den Neckar, an die sich die
großartige, in neuerer Zeit leider beinahe ganz eingeebnete Um-
wallung anschloß und einen Raum von ctwa 115 Morgen umfrie-
digte. Diese Besestigung umfaßte die jetzigen Fluren „St. Nikolaus,
Ruhe Christi, Mittelstadt, auf dem Kälberwasen und hinter dcm
Wall" und lief von der Ruhe Christi-Kapelle oben an der Schlucht
hinunter, die bei dem Bahnhof in das Neckarthal eingeht bis an
Schildeck,' hier machte sie eine Ecke und lief oben an dem Thalab-
hang gegen den Neckar bis nach Altstadt, von dem sie noch den
nordwestlichstcn -Ortstheil einschloß und bis zu einer klcinen Seiten-
schlucht des Neckärthales hinzog. Hier machte sie wieder eine Ecke
und sührte südlich der Flur „hinter dem Wall" oben an der Schlucht
fort bis auf die Hochebene, wo sie sich abermals wendete und öst-
lich an der untercn Ziegelhütte vorbeilief bis wieder in die Nähe
der noch innerhalb der Umwallung gelegenen Ruhe Christi-Kapelle,
wo sie die vierte Wendung oder vielmehr Ecke bildete. Die Figur
des durchaus ebenen umfriedigten Raumes nähert sich einem läng-
lichen Viereck.
Der Raum war auf 3 Seiten von Natur sest und nur auf der
vierten (westlichen) Seite hängt er mit dem übrlgen ebcnen und so-
mit leichter zugänglichen Terrain zusammen. Der Wall selbst ist
jetzt noch an einer erhaltencn Stelle bei der Ziegelhütte 10' hoch
und war wohl, ehe er sich im Laufe dcr Zeit verflachte, noch ziem-
lich höher; auf seinem Rücken mag ursprünglich ein Pallisadenwerk
angebracht gewesen sein, an seiner von Natur zugänglichen westlichen
Außenseite lief ein Graben hin.
Schon wegen der Großartigkeit dieser Befestigung können wir
den Ursprung derselben keiner anderen Periode als der römischen zu-
schreiben; allein abgesehen hievon sprechen noch weitere Momente
entschieden dafür, daß hier das eigentliche ursprüngliche Castrum, die
Militärkolonie der Nömer bestand. Die von Rottenburg herkom-
mendc römische Consularstraße läuft heute noch deutlich crkennbar
quer durch den umfriedigten Rauni: überdieh durchschneiden denselben
noch einige andere Wege, denen man an ihren gcraden Nichtungen
und Strukturen den ursprünglich römischen Charakter noch wohl an-
steht. Einer von diesen kommt durch eine Hohlgasse vom Ncckarthal
herauf und läuft schnurgerade quer durch den nordöstlichen Theil des
ehemaligen Castrums bis an die Nordwestseite desselben; von ihm
geht rechtwinkelig ein Sträßchen ab bis an die Nordostseite der
ehemaligen Umwallung. Auch einige andere Wege, die vermuthlich
wenigstens theilweise ihre erste Entstehung den Römern verdanken.