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Schäfer, Alfons [Editor]; Arbeitsgemeinschaft für Geschichtliche Landeskunde am Oberrhein [Editor]; Arbeitsgemeinschaft für Geschichtliche Landeskunde am Oberrhein [Contr.]; Haselier, Günther [Honoree]
Festschrift für Günther Haselier aus Anlaß seines 60. Geburtstages am 19. April 1974 — Oberrheinische Studien, Band 3: Karlsruhe: Kommissionsverlag G. Braun, 1975

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Reinhard, Eugen: Das Kochersberger Land im frühen Mittelalter: Untersuchungen zur Besiedlung einer oberrheinischen Altsiedellandschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.52721#0072

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Reinhard

dem das Kloster zwischen 782 und 784 dreimal beschenkt wurde85. Die früheste
urkundlich belegte Schenkung an Weißenburg erfolgte im Bereich des Kochers-
berger Landes 712 in Bodenheim, in einer abgegangenen Siedlung an der
Breusch86. Weitere Schenkungen an das Kloster sind in diesem nicht mehr be-
stehenden Ort gesichert für 715, 737 und 77 1 87. Frühe Schenkungen an Weißen-
burg sind außerdem bezeugt für 724/5 in Dürningen, in dem bis 787 noch mehr-
fach Besitzübertragungen zugunsten der Weißenburger Mönche stattfanden88,
für 737 bzw. 739 in dem abgegangenen Altbronn89, in Dunzenheim90, Ingen-
heim91, Krastatt92, Lupstein93, Olwisheim94, Pfettisheim95, Säsolsheim96, Sulz-
bad97, Wolxheim98, Zehnacker99 und in der im östlichen Hügelland gelegenen Wü-
stung Katzfeld, einem Ort, in dem auch 760, 798 und nach der Mitte des 9. Jahr-
hunderts noch Besitz an das Kloster an der Lauter ging100. In den höheren Vor-
hügeln westlich des Mossigtals war Westhofen ein Mittelpunkt Weißenburger Gu-
tes, wo mehrere Schenkungen zwischen 739 und 851 getätigt wurden101.
Zu den entfernter liegenden Klöstern, die im Kochersberger Land begütert
waren, gehören Murbach im Oberelsaß, Lorsch und Fulda. Aus einem Murbacher
Chartular aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts102 ist ersichtlich, daß das
Vogesenkloster in der Zeit zwischen 735 und 737 von dem Nordgaugrafen Eber-
hard beachtliche Besitzschenkungen erhielt. 737 bittet ein Hildefred den Abt
Romanns von Murbach um Verleihung dieser Güter, die sich in Dorlisheim103,
Enzheim103, dem abgegangenen Bodenheim103, in Wolxheim103, Kolbsheim103 und
Achenheim103 beidseits der Breuschniederung konzentrierten (vgl. Karte S. 57). Im
zentralen und nördlichen Hügelland des Kochersbergs werden im Zusammenhang
mit Murbach lediglich Dossenheim104 und Rumersheim103 genannt.
Das Kloster Lorsch, das im 9. und 10. Jahrhundert einen Besitzschwerpunkt
nördlich der Zorn im Bereich von Brumath und Mommenheim ausbildete105, er-

85 Bruckner, S. 187, 192.
86 Bruckner, S. 35.
87 Bruckner, S. 37, 71, 135.
88 Bruckner, S. 49, 84, 201, 203.
89 Bruckner, S. 66.
90 Bruckner, S. 77.
91 Bruckner, S. 77.
92 Bruckner, S. 76.
93 Bruckner, S. 77.
94 Bruckner, S. 66.
95 Bruckner, S. 77.
96 Bruckner, S. 77.
97 Bruckner, S. 66.
98 Bruckner, S. 72, 76 f.
99 Bruckner, S. 76.
100 Bruckner, S. 79, 113, 242, 360.
101 Bruckner, S. 76, 86, 160, 335.
102 Murbaclier Chartular Nr. 1 aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts im Archiv d.
Dép. Haut-Rhin, Colmar.
103 Bruckner, S. 72.
104 Bruckner, S. 67.
105 Vgl. hierzu: E. Reinhard, in: Oberrhein. Studien I (wie Anm. 82) Karte S. 57.
 
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