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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Kalinka, Ernst: Mittheilungen aus Constantinopel
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0047

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stammt, kaum auffällig. Schwierig aber ist es, den Ursprungsort der Inschrift
zu bestimmen. Nach Constantinopel selbst, das niemals römische Colonie war,
kann sie nicht gehören. Vielleicht darf man sie, zumal da der Geehrte Priester
des Kaisers Claudius war, in dessen Regierungszeit sie auch noch fallen muss,
der claudischen Colonie Apri zuweisen; diese scheint die älteste römische Colonie

Coloni
L. Sej>timi\um . fiilium)
Arn(ensi) Val(entem)
sac(erdotem)Ti. Cl[audii
s Caesari[s

quinq(iiennalem) [.....

augu\rem
d(ecurionum) \d{ecreto)

auf thrakischem Boden gewesen zu sein und kann ganz wohl zur tribus Arnensis
gehört haben; vgl. Kubitschek imperium Romanum tributim discriptum 239. Auch
die einst in Gallipoli befindliche Inschrift CIL III 725 = 7381 eines L. Calea L. f. Arn.
Rufus, der also gleichfalls der Arnensis angehört, mag aus Apri verschleppt sein, das
halbenwegs zwischen Constantinopel und Gallipoli liegt; so würde sich wenigstens
ihre lateinische Textierung, an der Mommsen Anstoß nahm, einfach erklären.

Im Anschlüsse an diese beiden Denkmäler mögen zwei an die Direction
des kais. ottomanischen Museums in Stambul eingesandte Inschriftencopien ihre
Stelle finden, in deren Veröffentlichung Dr. Halil Edhem Bej, dem ich wie seinem
Bruder, Excellenz Hamdi Bej, für persönliche Theilnahme an meinen Arbeiten
und für deren wirksame Unterstützung zu aufrichtigem Danke verpflichtet bin,
freundlich einwilligte. In Wiran (Wilajet: Angora, Kaas: Tschurum) wurde fol-
gende Inschrift gefunden:
 
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