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Österreichisches Archäologisches Institut [Editor]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Szántó, Emil: Bronzeinschrift von Olympia
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0210

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ig8

Drachmenzeichen war des Zusammenhanges wegen unmöglich, und so ließ es
sich nur als ein aus H differenziertes Zeichen von eigentümlichem Lautwert
auffassen. Die epigraphische Überlieferung kennt es auf böotischem Boden,
wo es Dittenberger (zu IGS n. 1888) als einen Mittellaut zwischen e und i er-
kannte, und wie hier als Hauchzeichen in den Tafeln von Herakleia, an die mich
A. Wilhelm brieflich zu erinnern die Güte hatte.

Die Formen der Buchstaben, namentlich die ATHAY, das nicht zu breite H,
das E mit unbedeutend kürzerem Mittelstrich, ergeben mit Sicherheit die ange-
führte Zeitbestimmung, und allein das EE ohne Verticalstrich scheint sich ihr nicht
ganz zu fügen; doch konnte die Entwickelung dieses Buchstabens in Elis immerhin
der Schriftweise anderer Orte vorausgeeilt sein. Die einzelnen Zeilen scheinen durch
leicht vorgerissene Horizontallinien von einander getrennt gewesen zu sein, unter-
halb der vorletzten Zeile wenigstens ist der Rest einer solchen Einie noch be-
merkbar. Innerhalb dieser Linien sind einzelne Buchstaben zuweilen nach oben
oder unten um ein Geringes verschoben, so dass ihre unteren Enden oder Hasten
keine völlige Horizontale bilden, so namentlich der fünfte der neunten Zeile, der
wie die folgenden beträchtlich tiefer gestellt ist, als der vierte.

In der Regel stoßen die unter einem Winkel zu einander stehenden Hasten
prompt zusammen, aber an mehreren Stellen ragt eine oder beide über den
Kreuzungspunkt hinaus; häufig setzt z. B. der Mittelstrich des Ny an die linke
Verticalhaste nicht unmittelbar an oder kreuzen sich die schrägen Hasten des
Alpha und Lambda. Bei dem My hält manchmal der Schnittpunkt der mittleren
Hasten nicht genau die Mitte ein. Gelegentlich convergieren parallele Striche
etwas, wie beim s in yevcovxai von Z. 8. Durchwegs sind die 0 und ß kleiner,
manchmal auch die A. Das q in xiov von Z. 8 hat einen Punkt in der Mitte.
An drei Stellen in der ersten Zeile und an einer in der vierten finden sich
zwischen je zwei Buchstaben in wechselnder Höhe kreisförmige tiefe Punkte, die
aber von keinerlei Bedeutung sind, da sie offenbar von kleinen Gussbläschen
herrühren. Wir geben zunächst eine Transscription mit folgender Übersetzung:
ü-eoc,- to-/x. xxlp Se yeveacp \xx cpuyao£t7j|x |i,cco£ %-
xx ökoiov TpoTOV, |i,äx£ ipcrevaixEpav fiaxe d-qluz-
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